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EU

11. August 2010 / 21:25 Uhr

Grausame Quälerei: Stierkampf durch EU gefördert

Ende Juli wurde in Katalonien ein Verbot des Stierkampfes ab dem Jahr 2012 beschlossen. Während Befürworter des Stierkampfes den Gegnern vorwarfen, sie wollten durch diesen Beschluss einzig ihre Unabhängigkeit von Spanien untermauern, entgegneten diese, dass es ihnen um das Wohl der Tiere ginge und sie froh seien, dass dieses qualvolle Spektakel nun endlich ein Ende finden würde.

Der Stierkampf hat seine Wurzeln bereits im Mittelalter, wo dieser zu Pferde ausgetragen wurde. Im Laufe des 18. Jahrhunderts entwickelte sich die so genannte Corrida dahingehend, Torerodass sie zu Fuß praktiziert wurde und sich nicht nur in Spanien, sondern auch in Südfrankreich ausbreitete. Heutzutage besteht sie aus mehreren Kämpfen und diese aus drei Teilen, an denen normalerweise mehrere Toreros und Stiere teilnehmen. Im ersten Teil ist der Matator (Töter) nur mit der Capote (großes purpurfarbenes und gelbes Tuch) "bewaffnet" und zwei berittene Picadores sind dafür verantwortlich den Stier mit einer Lanze abzuwehren. Im zweiten Teil müssen die so genannten Banderilleros zwei Banderillas (Spieße, die mit bunten Bändern geschmückt sind) in den Rücken des Stieres stoßen und schließlich im letzten Teil des Kampfes verwendet der Matator die Muleta (kleines rotes Tuch) und versucht künstlerisch das Gleichgewicht zwischen menschlicher Geschicklichkeit und animalischer Kraft herzustellen an dessen Ende er den Stier mit einem Schwertstoß in den Nacken tötet.

Dieses Ereignis stellt für den Stier eine enorme Quälerei dar, die in der heutigen Zeit als höchst hinterfragenswert ist. Auf Grund des Einstechens auf den Stier werden Muskeln und Bänder regelrecht zerfetzt, sodass der Stier seinen Kopf nicht einmal mehr heben kann und enorme Schmerzen empfindet. Die Banderillas sind mit Widerhaken versehen, was bei jedem Schritt durch das Wippen zu Blutungen und quälenden Schmerzen führt. Auch der Todesstoß sollte eigentlich direkt in die Aorta geschehen um das Tier schlussendlich gezielt zu töten, doch dies gelingt nur in den seltensten Fällen weshalb die Degenstöße wiederholt werden müssen. Gelingt dies beim dritten Mal nicht, wird das Rückenmark mit einem oder mehreren Dolchstößen durchtrennt. Werden hierbei nur die Nerven erreicht, ist das Tier zwar gelähmt, aber noch nicht tot. Der Stier geht elendig zugrunde und verblutet langsam und qualvoll.

Die Qual beginnt schon viel früher

Doch schon vor dem eigentlichen Kampf wird der Stier grausam gequält. Während er in seinen ersten Lebensjahren gut genährt und versorgt wird, so wird bereits Wochen vor dem Kampf damit begonnen, ihn unter anderem mit schweren Gewichten um den Hals zu schwächen, ansonsten hätten die Toreros nämlich keine Chance, einen somit fairen Kampf gegen den Stier zu überleben. Die Stiere werden mit Beruhigungs- und Abführmitteln geschwächt. Schon zwei DolchstossTage vor dem Kampf bekommen sie kein Futter mehr und nur wenig Wasser. Sie verbringen Stunden vor dem Kampf in absoluter Dunkelheit, in engen Kisten, die gedreht werden damit sie die Orientierung verlieren. Ihre Augen werden mit Vaseline eingeschmiert, um ihr Sehvermögen zu trüben und in die Nasenlöcher wird Watte gestopft um das Atmen zu erschweren. Kurz vor dem Kampf werden ihnen Nadelstiche in die Hoden sowie Schläge in die Nieren versetzt. Auf Grund dieser Prozedur nimmt ein Stier in Folge bis zu 40 Kilo ab. Auch den bei Stierkämpfen eingesetzten Pferden werden grausame Qualen bereitet, da sie durch den Geruch der gepeinigten, blutüberströmten Stiere in enorme Stresssituationen gelangen. Ihnen werden beide Augen zugebunden und nasses Zeitungspapier in die Ohren gestopft. Um das Publikum durch ihre Angstschreie nicht zu irritieren, werden ihnen auch die Stimmbänder durchgeschnitten. Außerdem werden immer wieder Pferde von Stieren trotz Schutzausrüstung aufgespießt.

Stierkämpfe werden von unseren Steuergeldern finanziert

Obwohl 1997 der Tierschutz in den EU-Vertrag aufgenommen wurde, geht das grausame Abschlachten der Stiere weiter und wurde mit dem Zusatz, dass "religiöse Riten und kulturelle Traditionen" berücksichtigt werden müssen versehen. Somit wird der Stierkampf auch von den Steuergeldern der EU-Bürgern finanziert. Jeder Kampfstierzüchter erhält 210 Euro pro Stier für bis zu 90 Tiere pro Jahr. Somit zahlen wir den Züchtern aus unseren Taschen bis zu 18.900 Euro. Obwohl generell bekannt ist, dass dieses Geld zur Aufzucht von Tieren eingesetzt wird, die bei Kämpfen oder diversen Veranstaltungen gefoltert werden, wurde bisher nichts dafür unternommen diese Klausel zu streichen. Es fließen somit bis zu 22 Millionen Euro aus den EU-Geldern an Kampfstierzüchter und somit zur Unterstützung dieser extremen Form der Tierquälerei.

Fotos: Tomas Castelazo & CAS

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