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Susanne Fürst

Susanne Fürst mit einem Appell an die deutsche Fußball-Nationalmannschaft: Überzeugt mit Leistung und nicht durch „Haltung“!

29. November 2022 / 14:19 Uhr

Fußball-WM in Katar: Wer „Zeichen setzen“ will, soll zu Hause bleiben!

Die deutsche Nationalmannschaft konnte bisher bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar spielerisch nicht überzeugen. Unabhängig vom Ausgang der WM wird ihr Auftreten und Agieren jedoch für immer als besonders schmachvoll in Erinnerung bleiben.

Kommentar von Dr. Susanne Fürst

Es ergibt sich ein Bild von lächerlichen, selbstgerechten und politisch benutzten Spielern, aber auch von einer Männer-Elf, die sich widerspruchslos benutzen lässt und ohne Rückgrat ihre eigentliche Aufgabe verrät. Ihr Motto: Zeichen setzen, statt Sport!

Verrat am Sport

Bereits Wochen vor dem Start der WM in Katar tönte der deutsche Mannschaftskapitän Manuel Neuer, dass er beim Auftaktspiel eine „One Love“-Binde am Arm tragen und damit ein Zeichen gegen Homophobie und Rassismus und für Menschenrechte setzen werde. Er habe keine Angst vor möglichen Strafen und er sei stolz auf die „Power“, die die Binde entfalten werde, wenn auch weitere Kapitäne westlicher Mannschaften dieses “Zeichen” setzen. Der Präsident des Deutschen Fußballbundes (DFB) meinte zustimmend, man werde sich durch Sanktionen des Fußball-Weltverbands FIFA nicht abschrecken lassen, denn es gehe schließlich um Menschenrechte.

Bild des Jammers mit vorgehaltener Hand

Tage später erfolgte das jämmerliche Einknicken von Kapitän „Großmaul“ Neuer. Er verzichtete auf Druck der FIFA doch auf das Tragen der „One Love-Binde“, überlegte sich aber mit seinem Team ein besonderes Zeichen: Die Spieler der deutschen Mannschaft hielten sich am Beginn des Auftaktspiels gegen Japan die Hand vor den Mund, um so auf den „Maulkorb“ der FIFA hinzuweisen.

Die gutmenschlichen millionenschweren Fußballspieler spielten also die von der FIFA „Unterdrückten“, die aber mannhaft trotz widrigster Umstände „Haltung“ zeigen. Der DFB veröffentlichte auf seiner Seite ein Foto der Fußball-Elf mit der Hand vor dem Mund und schrieb quer über die Männer: „AUCH OHNE BINDE. UNSERE HALTUNG STEHT.“

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Das Foto ging zwar, wie gewünscht, um die Welt, doch nicht als Bild von Helden, sondern – zu Recht – als Bild von lächerlichen Figuren, die einerseits nicht zu ihren lautstarken Ankündigungen standen und andererseits nicht fähig waren und sind, das Ansinnen des Transportierens von politischen Botschaften schärfstens zurückzuweisen. Der Auftritt der deutschen Mannschaft im anschließenden Spiel wurde zum Desaster für die Deutschen. Sie verloren 1:2 gegen Japan, das mehr Fußball und weniger „One Love-Haltung“ zeigte. Viele Zuschauer dachten sich, wer Zeichen setzen will, soll zu Hause bleiben. Wer spielen will, soll auf Zeichensetzen verzichten.

Die Deutschen gingen voran – und keiner folgte

Das vom deutschen Kapitän Neuer angekündigte machtvolle “Antidiskriminierungs- und Antirassismus-Zeichen”, das er gemeinsam mit den anderen Kapitänen unter dem Motto „Gemeinsam mit anderen Nationen laut sein“ setzen wollte, misslang ebenfalls vollends. Diese sahen von solchen peinlichen Aktionen zum Glück ab, vielleicht auch nach Beobachtung des deutschen „Maulkorb“-Debakels. Der belgische Mannschaftskapitän Eden Hazard meinte: „Wir sind nicht hier, um eine politische Botschaft zu senden. Es gibt Menschen, die besser dafür geeignet sind. Wir wollen uns auf den Fußball konzentrieren.“ Auch die übrigen Mannschaften sahen von moralisierenden Botschaften ab und waren wohl insgeheim froh, dass die FIFA die „One Love“-Binde für die Kapitäne verboten hatte.

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FIFA-Regel: Keine Politik im Sport

Völlig zu Recht untersagte die FIFA das Tragen der Armbinde, denn den Spielern steht es nach den Regularien des Weltfußballverbandes eben nicht frei, sich auszusuchen, was sie am Arm oder sonst wo tragen. Generell gilt noch die Linie, dass die Politik im Fußball nichts zu suchen hat, wenn sie auch schon durch diverse „Antirassismus“-Aktionen aufgeweicht ist. Dies sollte eigentlich von jedermann – innerhalb und außerhalb der Fußballwelt – akzeptiert werden, da der Sport zu den wenigen Bereichen gehört, die Menschen über alle Parteigrenzen hinweg verbinden können.  Dass Katar ein arabisches Land ist, in dem die Scharia gilt, wusste jedermann schon bei der Vergabe bei der Weltmeisterschaft. Ob das eine gute oder schlechte Entscheidung war, darf jetzt keine Rolle mehr spielen. Es ist scheinheilig und respektlos, als Mannschaft hinzufahren, an der WM teilzunehmen und gleichzeitig dem Gastgeber gegenüber moralisierend und überheblich aufzutreten. Eine solche Vorgehensweise kann auch dem jeweiligen Anliegen nicht nützen.

Linke Politik macht den Sport kaputt

Das „Zeichen setzen“ nimmt gerade hysterische Züge an. In vielen deutschen Städten werden aufgrund der „Menschenrechtslage in Katar“ keine „Public Viewings“ angeboten, und man gehört nur dann zu den Guten, wenn man sich auch zu Hause keines der Spiele ansieht. Und genau jene Politiker, die die Fußballer auffordern, mehr Haltung zu zeigen, haben selbst keine integre Haltung und ruinieren gerade ganz nebenbei Deutschland. Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) ging selbst in die Knie vor den Scheichs in Katar, um sündteure Erdgaslieferungen zu bestellen. Jetzt hätte er sich von den deutschen Spielern erwartet, mehr Kante zu zeigen. Innenministerin Nancy Faeser (SPD) war „enttäuscht“ und flog extra nach Katar, um auf der Ehrentribüne mit der „One Love“-Binde neben dem FIFA-Boss herumzulungern und kam sich dabei furchtbar mutig vor. Weitere SPD-Politiker und natürlich die unvermeidliche grüne Außenministerin Annalena Baerbock tönten, dass die „FIFA den Fußball kaputt macht.“

Doch das Gegenteil ist der Fall. Es sind eben diese Politiker, die den Fußball und den Sport generell kaputtmachen. Ihnen ist jede Weltmeisterschaft, jede Olympiade und jedes sportliches Großereignis ein Dorn im Auge, ganz unabhängig davon, wo es sich abspielt. Denn sportlicher Wettbewerb, bei dem einer verliert, ist ja diskriminierend, und von Völkerverständigung und Nationalstolz halten diese Herrschaften schon gar nichts.

Spielen – Nicht Zeichen setzen!

Doch auch die Spieler selbst machen den Fußball kaputt. Die Mannschaften sind in Katar, um Fußball zu spielen und ihr jeweiliges Land bei den Wettbewerben zu vertreten. Das ist ihr Job, und dafür werden sie reichlich bezahlt. Sie werden nicht dafür bezahlt und bewundert, Zeichen zu setzen oder Weltmeister in Haltung zu werden. Wenn ein Spieler der Meinung ist, dass er sich mit den Werten in Katar schwertut, sollte er tunlichst zu Hause bleiben, meinte zutreffend ein Ex-DFB-Star.  Die Fußballspieler einer National-Elf sollten stolz auf ihr Heimatland sein und sich ausschließlich darauf konzentrieren, den Sieg nach Hause zu tragen. Ihre Werte sind das Verkörpern von großer Fußballkunst, Sportsgeist, sportlicher Fairness, Wille zum Sieg, aber auch von Größe bei einer Niederlage.

Veröffentlichte versus öffentliche Meinung

Und noch eine abschließende Botschaft an die deutsche Nationalmannschaft und an Thomas Müller, der im Vorfeld jämmerlich um Verzeihung für den Verzicht auf die „One Love“-Binde bat. Man wolle sich seitens der Mannschaft nicht noch deutlicher politisch positionieren und die endgültige Konfrontation mit der FIFA vermeiden.

Dem ist Folgendes entgegenzuhalten: Das Publikum und die Anhänger erwarten sich von den WM-Teilnehmern GAR KEINE POLITISCHE POSITIONIERUNG. Wir wollen entspannt Fußball schauen, und niemand zerbricht sich den Kopf über die „Haltung“ oder die politisch vielfältigen Ansichten der Fußballer. Wir wollen nicht belehrt, erzogen oder missioniert werden.

Hier klaffen – wie bei so vielen Themen – die veröffentlichte Meinung und die öffentliche Meinung weit auseinander. Davon kann sich jeder beim Lesen der Kommentare überzeugen. Ihr Sportler habt eine Verantwortung gegenüber den Millionen Jungs, die euch bewundern und vergöttern, eure Bilder sammeln, und die so sein wollen wie ihr. Diese Kinder sollten euch viel wichtiger sein als die sich aufspielende Minderheit in Politik und Medien. Daher volle Konzentration auf das Spiel, denn Haltung zeigt man am besten durch überzeugende Leistung und nicht durch leere Worte, Gesten und Zeichen!

Dr. Susanne Fürst ist Rechtsanwältin und seit 2017 Nationalratsabgeordnete der FPÖ. Im Freiheitlichen Parlamentsklub ist sie Obmann-Stellvertreterin und für die Bereiche Verfassung, Menschenrechte und Geschäftsordnung verantwortlich. Zudem vertritt sie die FPÖ im parlamentarischen ÖVP-Korruptions-Untersuchungsausschuss. Fürst schreibt für „unzensuriert“ die Kolumne „Rechtsansichten“.

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