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Familienglück hängt sicher nicht an einem “Papamonat” – eher an gerechter Familienbesteuerung.

26. Juli 2017 / 11:31 Uhr

Wer braucht den “Papamonat”? – Abkehr von der Einzelbesteuerung würde Familien mehr helfen

SPÖ, Grüne, ÖGB und auch der Katholische Familienverband fordern den Rechtsanspruch auf den sogenannten Papamonat. Die Wirtschaftskammer jedenfalls ist dagegen und warnt vor "noch mehr Bürokratie und Regulierungen".

Salamitaktik vor der Wahl

Um die Väterbeteiligung zu stärken, wurde mit dem neuen Kindergeldkonto im März 2017 ein "Papamonat" eingeführt, jedoch ohne Rechtsanspruch. Grund genug für alle „fortschrittlichen Kräfte“, den Anspruch darauf einzufordern. Nach Salamitaktik: Im Frühjahr das Gesetz, vier Monate später die Verschärfung.

Konkret geht es um 28 und 31 Tage, die Väter direkt nach der Geburt eines Kindes durchgehend zu Hause bleiben können. Dafür gibt es 700 Euro, die über den Familienlastenausgleichsfonds finanziert werden.

Doch wem hilft ein Papamonat eigentlich?

Doch wem hilft ein Papamonat gleich nach der Geburt? Es entlastet keine Mutter und hilft keinem Neugeborenen. Familienorientierte Väter können auch ohne solche Projekte sehr gute Beziehungen zu ihren Kindern aufbauen, bei den anderen wird auch ein Papamonat nichts helfen (wobei schon der verniedlichte Name viele abstoßen könnte – es heißt ja auch nicht "Mamaschutz" sondern Mutterschutz. Warum also nicht Vatermonat? Und warum nur Monat?).

Darüber hinaus bedeutet dieser "Papamonat" eine enorme Belastung für die kleinstrukturierte österreichische Wirtschaft.

Familienfreundliches Steuersystem viel wichtiger

Das Geld des Familienlastenausgleichsfonds wäre besser investiert, die steuerliche Diskriminierung von Mittelstandsfamilien mit Kindern abzubauen. Während in fast allen anderen Ländern die Familien beim Steuereinheben signifikant geschont werden, sind Eltern in Österreich einzelbesteuert, werden also von der Finanz wie Singles voll abkassiert. Ein gerechtes Steuersystem, das Familien entlastet, ist dringend notwendig, aber sicher kein Placebo in Form eines Urlaubsmonats für Väter.

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