Die moderne SPD hat offensichtlich einen eigenartigen Zugang zu ihren „Grundwerten“. Der im Zusammenhang mit Kinderpornographie strafrechtlich verfolgte Ex-SPD-Abgeordnete Sebastian Edathy wurde vom SPD-Bezirk Hannover nicht ausgeschlossen. Dies obwohl die SPD-Parteiführung einen solchen Ausschluss wegen des seinerzeit nachgewiesenen Besitzes von Fotos und Videos mit nackten Jungen beantragt hatte. Strafrechtlich hatte Edathy das gegen ihn gerichtete Verfahren durch die Zahlung von 5.000 Euro zur Einstellung gebracht.
Die SPD-Hannover sprach gegen Edathy lediglich die Aussetzung der Parteirechte für einen Zeitraum von drei Jahren aus. Aber auch dies will der ehemalige sozialdemokratische Bundestagsabgeordnete nicht akzeptieren.
Edathy beruft bei der SPD-Bundesschiedskommission
Für Edathy bleibt unverständlich, warum seine Mitgliedsrechte wegen der Kinderpornographie-Affäre ruhen sollten. Er sieht darin lediglich einen Kniefall seines SPD-Heimatbezirks gegenüber der Parteispitze in Berlin. Damit geht die Affäre Edathy in eine weitere Runde.
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