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15. Juni 2013 / 04:00 Uhr

Banker sollen Währungskurse manipuliert haben

Insider haben nun ein neues Kriminalstück in der internationalen Wirtschaft auffliegen lassen: eine massive Manipulation der Wechselkurse durch Banker. Dies hat der US-amerikanische Branchendienst Bloomberg aufgedeckt. Bereits bisher war bekannt, dass der Referenz-Zinssatz für den Interbanken-Markt, aber auch die Energie- und Rohstoffmärkte massivst manipuliert wurden. Nun wurde veröffentlicht, dass Banker seit Jahrzehnten auch die wichtigsten Benchmarks für Wechselkurse manipuliert hatten. Sie lukrierten dabei massive Gewinne – auf Kosten anderer Banken und Investoren sowie der eigenen Kunden.

Davon betroffen ist ein Devisenmarkt von bis zu bis zu 4,7 Billionen Dollar. Minimale Änderungen der Wechselkurse können den Wert des Gesamtvermögens massivst beeinflußen. Der Devisenmarkt wird derzeit von großen Bankhäusern wie der Deutschen Bank, Citigroup, Barclays und UBS beherrscht. Sie wickeln global mehr als 50 Prozent ab.

Banker manipulieren Wechselkurse durch Handels-Konzentration

Auf den Devisenmärkten werden die Schlusskurse der Währungen stündlich, für die 21 wichtigsten Währungen sogar halbstündlich festgelegt. Auf der Grundlage dieser Schlusskurse bewerten internationale Investmentbanker ihre weltweiten Portfolios. Diese Wechselkurse werden durch einen Mittelwert aller innerhalb der letzten 30 Sekunden bekanntgegebenen Handelsabschlüsse festgelegt.

Banker mit großen Portfolios können diesen Mittelwert manipulieren, indem sie innerhalb dieses 30-Sekunden-Zeifensters möglichst viele Handelsabschlüsse tätigen. Damit können sie das insgesamte Wechselkursverhältnis zu Gunsten ihrer eigenen Portfolios beeinflussen. Bei großen Ordern können so Investments zu einem hohen Preis verkauft werden, um sie dann zu einem günstigeren Kurs zurückzukaufen. Bei einem Währungstausch von Euro in Dollar oder umgekehrt können so bei einem Gesamtverkaufsvolumen von einer Milliarde Euro und einer Manipulation des Kurses um 0,02 Prozent innerhalb von Sekunden 200.000 Euro Gewinn gemacht werden. Die Finanzaufsicht FCA in Großbritannien möchte diesen Manipulationen nun auf den Grund gehen und gleichzeitig auch weitreichende Untersuchungen von Unregelmäßigkeiten auf den Energie- und Rohstoffmärkten durchführen.

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