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Die AfD wird künftig drittstärkste politische Kraft in Deutschland. Merkels Regierung ist angezählt.

25. September 2017 / 05:27 Uhr

Bundestagswahl: Ohrfeige für Merkel-Regierung, AfD wird klar drittstärkste Kraft im Land

Die deutsche Bundestagswahl ist geschlagen und sie krempelt die politische Landschaft gehörig um. Die Wähler straften vor allem die Merkel-Regierung, also die Koalition von CDU und SPD, gehörig ab. Großer Gewinner des Wahlabends ist wie erwartet die AfD. Sie wird drittstärkste politische Kraft in Deutschland.

AfD klarer Dritter, Desaster für Merkel und Schulz

Die SPD unter Martin Schulz, im Wahlkampf nur durch eine strikte Anti-AfD-Hetze aufgefallen, muss große Verluste hinnehmen. Sie erreicht laut vorläufigem Endergbnis nur 20,5 Prozent, ein Verlust von 5,2 Prozent.

Ein noch größeres Desaster fuhr die Union unter Angela Merkel ein. Sie liegt  bei 33,0 Prozent (CDU plus CSU) und wird damit Wahlsieger, dennoch muss man einen Verlust von satten 8,6 Prozentpunkten (!) verkraften. Die CSU muss ein ähnlich bitteres Ergebnis verdauen. Man kommt in Bayern nur noch auf 38,8 Prozent. 2013 waren es noch 49,3 Prozent.

Die AfD darf sich hingegen über einen Zugewinn von 8,4 Prozent freuen und erreicht 12,6 Prozent. Damit ist die patriotische Partei klarer Sieger im Rennen um Platz drei. In Ostdeutschland wurde die AfD sogar zweitstärkste Kraft, noch vor der SPD und der Linken, in Sachsen überhaupt stimenstärkste. Spitzenkandidat Alexander Gauland will als stärkste Oppositionskraft künftig “Merkel jagen”. “Wir werden uns unser Land und unser Volk zurückholen”, so Gauland nach dem Triumph. 

Stark gewinnen konnte auch die liberale FDP. Mit einem Plus von 6,0 Prozent auf 10,7 Prozent der Stimmen, schafft die Partei von Christian Lindner den Wiedereinzug ins Parlament. 

Kommt nun CDU-FDP-Grün-Koalition?

Trotz schlechter Aussichten in den Umfragen konnten auch die Grünen einen leichten Zuwachs (0,5 Prozent) verbuchen und erreichen damit 8,9 Prozent.  Auch Die Linke gewinnt ganz leicht dazu (0,6 Prozent) und 9,2 Prozent der Wählerstimmen einheimsen.

Die SPD kündigte ob des schlechten Wahlergebnisses bereits an, in die Opposition gehen zu wollen. Damit fehlt Merkel nun bereits ein potentieller Koalitionspartner. Da die AfD bereits von vornherein ausgegrenzt wird, dürfte Merkel nun Verhandlungen mit der FDP und den Grünen führen. Denn für eine Schwarz-Gelbe Koalition reichen die Stimmen nicht. Die Koalitionsverhandlungen dürften sich also spannend gestalten. Möglichwerweise wurde auch schon vor der Wahl auf eine “Jamaika-Koalition” geschielt. 

Medien hetzen auch nach Wahlsieg gegen AfD

Erwartungsgemäß verstimmt reagieren auch die Mainstream-Medien auf den Wahlerfolg der AfD. Die Welt schreibt beispielsweise von einem “Triumph der Angstkampagne”, der ORF von einem “getrübten Wahlsieg Merkels” ob der Stimmenverluste und des starken Abschneidens der “rechtsradikalen und rassistischen” AfD (O-Ton in der ZiB1), die FAZ schreibt bereits ein “russisches Bot-Netzwerk” herbei, welches die Partei unterstützte, und die Zeit sieht sowieso ein “Ende der Bundesrepublik” gekommen. 

AfD konnte Nicht-Wähler mobilisieren

Die Wahlbeteiligung dürfte gestiegen sein und liegt derzeit bei knapp 75 Prozent, also um 3,5 Prozent mehr als 2013. Vor allem die AfD war es scheinbar, die Nicht-Wähler mobilisieren konnte. Das Argument von Alt-Parteien und Medien, dass die AfD nur aus Frust über die Regierung gewählt wurde (was im Prinzip auch nichts Verwerfliches ist) zieht hier also nicht. Im Gegenteil, die gestiegene Wahlbeteiligung müsste eigentlich bejubelt werden.

Die Aussagen von Kanzleramtsminister Peter Altmaier, besser nicht zu wählen als die AfD, waren also ein Schuss ins Knie.

Alte Menschen sicherten Merkel den Sieg

Bei der demographischen Analyse des vorläufigen Wahlergebnisses wird eines wieder einmal deutlich: Ältere Menschen (60+) sichern den regierenden Großparteien immer noch einen Großteil der Stimmen. Vor allem die CDU verdankt ihr Wahlergebnis und damit den Sieg Bürgern im Rentenalter. Wähler ab 60 Jahren wählten zu 41 Prozent CDU, bei den Frauen waren es gar 47 Prozent. Bei den unter 30-Jährigen liegen die Ergebnisse hingegen bei unter 30 Prozent. 

Die AfD wurde hingegen eher von Menschen im mittleren Alter (30-56) gewählt und hier primär von Arbeitern und Selbstständigen. Großstädter und Hochschulabsolventen wählten überproportional die Grünen, Arbeitslose die SPD.

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