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2. Feber 2011 / 10:00 Uhr

Wiener Ehren für den verdienstvollen Hubsi Kramar

Hubsi KramarDas Goldene Verdiensteichen des Landes Wien bekommen Personen, die sich große Verdienste durch öffentliches oder privates Wirken erworben haben, heißt es in der offiziellen Definition. Bloß warum bekommt dann Hubsi Kramar diesen Orden? Bei allem, was der in seinem Leben bisher abgeliefert hat, fiele uns nicht einmal eine vernünftige Berufsbezeichnung ein, schon gar nicht Künstler. Wikipedia hilft nach: „Hubert ‚Hubsi’ Kramar ist ein österreichischer Schauspieler, Regisseur, Produzent und Aktionist.“

Hubsi Kramar

Hubsi Kramar

Hubsi Kramar darf sich über einen Orden der Stadt Wien freuen.
Foto: #unibrennt / flickr

Stimmt, Aktionist. Das trifft den Kern der Sache. So war es wohl sein Auftreten als Hitler beim Opernball, mit dem er sich die für den Orden nötigen Verdienste erwarb. Oder auch sein Theaterstück über den grauenhaften Inzest-Fall in Amstetten „Pension F.“ Schon diese beiden höchst ansprechenden Leistungen schreien förmlich nach Ehrung, denn sie bringen die österreichische und vor allem die Wiener Bevölkerung kulturell in ungeahnte Bereiche, die sie wohl selbst nie kennenlernen wollte.

Oder hat sich Hubsi mit seiner politischen Einstellung in die Herzen der Rathaussozialisten gespielt? Kramar kandidierte 2004 für die Europawahl an zwanzigster Stelle für die „Die LINKE – Opposition für ein Solidarisches Europa, Europäische Linke, KPÖ, Unabhängige“. Doch nicht nur seine politische Haltung ist im heutigen Wien angesagter denn je, sondern auch seine bewundernswert „kritische“ Haltung gegenüber den Medien. In St. Pölten besuchte Kramar den ersten Verhandlungstag im Fall F. mit zwei Schauspielern im Schlepptau, die mit roter Farbe einen blutverschmierten Mund geschminkt und an ihrer Kleidung Baby-Puppen befestigt hatten. Kramar verkündete dazu, dass hier eine Hollywood Produktion statt finde, denn Opfer brächten Quoten. Ob das der passende Weg ist, den Voyeurismus der Medienlandschaft anzuprangern, ist für den Durchschnittbürger fraglich, jedoch für seine Sympathisanten keine Frage des Geschmacks. Die finden sich etwa auf der Internet-Plattform für linksextreme Gewalttäter „Indymedia“, wo Kramar nach seinem Spektakel in St. Pölten gegen angeblich Falschberichte in den Medien verteidigt wird, weil er dabei gar nicht wie mancherorts behauptet „Pimmel! Pimmel!“ gerufen haben soll.

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Jeder Stadt ihre Ehrenbürger. Die rot-grüne Regierung in Wien hat wohl ihrem Selbstbild, sicher jedoch ihrem Fremdbild entsprechend Hubsi Kramar zum verdienstvollen Wiener erkoren. Bleibt abzuwarten, ob er sich bei der Verleihung auch aufführt wie am Opernball oder doch gesittet die Laudatio eines seiner sozialistischen Gönner über sich ergehen lassen wird.

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