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Durch das Schrumpfen der Verpackungsinhalte liegt die Teuerung bei Produkten des täglichen Bedarfs jenseits der ohnedies hohen Inflationsrate.

2. September 2023 / 09:41 Uhr

Immer öfter: Hersteller schrumpfen die Inhalte – und verlangen den gleichen Preis oder mehr

Es hat sich ein neuer Anglizismus breit gemacht: „Shrinkflation“. Der Begriff kombiniert das englische Wort „to shrink“ (übersetzt: „schrumpfen“) mit „Inflation“. Er bedeutet, dass Anbieter ihre Produkte versteckt verteuern, indem sie in weitgehend gewohnter Packung weniger Inhalt verkaufen – oft sogar zu einem höheren Preis.

Immer mehr Mogelpackungen

Die Stiftung Warentest, eine gemeinnützige Verbraucherorganisation und die mit Abstand bekannteste in der Bundesrepublik Deutschland, und die Verbraucherzentrale Hamburg schlagen jetzt Alarm. Denn immer mehr Mogelpackungen belasten die Konsumenten, die sogar die Inflationsrate übertreffen.

Konzerne besonders unverschämt

Die Konsumentenschützer zählen viele Beispiele auf: Johnson & Johnson, der weltweit tätige US-amerikanische Pharmazie- und Konsumgüterhersteller, der mit seinem Corona-Impfstoff gewaltige Gewinne eingefahren hatte, verkauft jetzt seine Mundspülung Listerine um mehr als ein Drittel teurer.

Der ehemalige Schweizer Schokoladenhersteller Suchard, der heute zum Konzern Mondelez International (vormals Kraft Foods) gehört, schrumpfte sein Kakaopulver Suchard Express von 500 auf 400 Gramm. Der Preis blieb der gleiche, was bedeutet, dass das Produkt um 25 Prozent teurer wurde.

Kleinere Anbieter ziehen nach

Auch andere Hersteller haben durch die Schrumpfung der Inhalte einen Preissprung deutlich über der ohnedies hohen Inflationsrate, die im Juli für Lebensmittel bei 11,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat lag, vollzogen. Das Duschgel Duschdas Sport kostet dadurch um 22 Prozent mehr.

Laut Verbraucherzentrale Hamburg machen die Unternehmen die verdeckte Preiserhöhung immer öfter. Vom ersten auf das zweite Halbjahr 2022 gab es doppelt so viele bestätigte Fälle. Noch etwas fällt den Konsumentenschützern auf: Während früher überwiegend klassische Marken die Inhalte bei gleichbleibenden Preisen schrumpften, machen jetzt auch immer mehr Discounter- und Biomarkenhersteller bei dem Spiel mit.

Als „klimafreundlich“ verkauft

Und das Spiel geht so: Dass sich die Inhaltsmenge verringert, wird sehr versteckt auf der Packung sichtbar. Wird die Packungsgröße angepasst, denn auch sie kostet Geld, wird sie als „klimafreundlich“ oder Vorteil für den Kunden dargestellt. „New Size“ heiße es dann oder „Neue Form für feineren Genuss“.

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