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Das Stadtmuseum Graz sucht Mitarbeiter. Bevorzugt werden Migranten.

24. August 2015 / 07:33 Uhr

Inländer-Diskriminierung bei Job-Vergabe: Stadtmuseum Graz sucht Migranten

Österreicher sind pfui, Ausländer hui! Diesen Eindruck gewinnen die heimischen Arbeitssuchenden zunehmend. Und sie bekommen es bei ihrer Jobsuche auch täglich zu spüren, dass ihnen Migranten vorgezogen werden. Eine solche Inländer-Diskriminierung passiert derzeit in Graz: Bis 24. August können sich im Stadtmuseum Menschen als Mitarbeiter bewerben, doch in der Stellenausschreibung ist rot umrandet zu lesen: "Kulturelle Vielfalt ist uns wichtig, auch in der Zusammensetzung unseres Teams. In diesem Sinne laden wir insbesondere Menschen mit interkulturellem Hintergrund und Mehrsprachenkompetenz ein, sich zu bewerben."

Wachebeamte mit Migrationshintergrund

Das ist kein Einzelfall. Wie berichtet, sollen auf Initiative von Integrationsminister Sebastian Kurz (ÖVP) und Justizminister Wolfgang Brandstetter (ebenfallls im ÖVP-Team) Justizwachebeamte in Zukunft Migrationshintergrund haben und in den sicheren Staatsdienst aufgenommen werden. Mehr als die Hälfte der Gefängnis-Insassen in Österreich sind nämlich Ausländer, deshalb sucht Justizminister Brandstetter seit längerem dringend Wachebeamte mit Migrationshintergrund und den dazugehörigen Sprachkenntnissen. Doch die meisten möglichen Kandidaten scheitern an der Aufnahmeprüfung.

ORF-Lehrredaktion bevorzugt Migranten

Wer ein Mann und von Geburt her ein Österreicher ist, hat praktisch keine Chance mehr, beim ORF als Lehrredakteur aufgenommen zu werden. Seit Jahren herrscht die Praxis, dass gemäß "Gleichstellung" viel mehr Frauen in Jobs gehievt werden als Männer. Und im Dezember 2013 hieß es auf der Seite von jobs.orf.at auch noch, dass bei gleicher Qualifikation Personen mit Migrationshintergrund bevorzugt werden.

In Graz wird bei der Suche nach einem Mitarbeiter im Bereich Kulturvermittlung und Publikumsservice viel verlangt: Ein kultur- beziehungsweise geisteswissenschaftliches Studium und idealerweise eine Ausbildung im Bereich Kulturvermittlung beziehungsweise eine pädagogische Ausbildung, erste Erfahrungen in der Museumsarbeit und ein hohes Maß an Kommunikations- und Teamfähigkeit, zeitliche Flexibilität und ein ausgeprägtes Verantwortungsbewusstsein. Dafür ist das Stadtmuseum Graz bereit, das "fette" Gehalt von jährlich 15.162 Euro brutto zu zahlen. Für den monatlichen Lohn von 1263,5 Euro brutto wird sich kaum ein heimischer Akademiker finden lassen, auch wenn es sich um einen 25-Stunden-Job handelt. Vielleicht geht es bei der Stellenausschreibung also doch um keine Inländer-Diskriminierung, sondern um die Tatsache, dass man um dieses Geld nur Zuwanderer für diesen Job findet.

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