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Das rote Gartenhotel Altmannsdorf, traditionell auch Schauplatz des Kanzlerfestes, wird unter Parteiobmann Kern veräußert.

15. Juni 2017 / 08:38 Uhr

Investitionen zwingen SPÖ zum Verkauf des Gartenhotels Altmannsdorf

Die Regierungspartei SPÖ muss das Gartenhotel Altmannsdorf, den traditionellen Standort ihrer Parteiakademie Renner-Institut, verkaufen. Die in den siebziger Jahren unter Bundeskanzler und Parteiobmann Bruno Kreisky erworbene Immobilie in Wien-Meidling mit zwei Hotelgebäuden wird unter dem jetzigen Vorsitzenden Christian Kern verwertet. Grund dafür sind zukünftige Planungs- und Baumaßnahmen, die sich die Sozialdemokraten nicht mehr antun wollen, wie die SPÖ am 14. Juni bekanntgab:

Im Bundesparteipräsidium und Bundesparteivorstand der SPÖ wurde heute beschlossen, das Gartenhotel Altmannsdorf zu verkaufen. Die im Besitz der SPÖ stehende MERKUR Unternehmensbeteiligung, Vermögensverwaltung und Finanzierungsvermittlung GmbH hat die beiden Hotels in Wien Meidling errichtet und wird sie Mitte Juni 2017 einem Verwertungsprozess zuführen. Ein Immobilienverwerter wurde mit dem Verkauf beauftragt und wickelt diesen für die SPÖ ab. Der Zeitpunkt dafür ist günstig: Es stehen Investitionen an der Hotelsubstanz an, die einer genauen baulichen und finanziellen Planung und Durchführung bedürfen, was aber nicht der Hauptaufgabe einer politischen Partei entspricht. Daher hat sich die SPÖ zu diesem Schritt entschlossen, der noch im Juni 2017 startet.

Gartenhotel Altmannsdorf führt auch Schönbrunn-Gastronomie

Der Hotel- und Gastronomiebetrieb Gartenhotel Altmannsdorf ist aber nicht nur am Standort Meidling aktiv, sondern führt auch zwei Restaurantbetriebe in der Schlossanlage Schönbrunn. Dort ist man Pächter der Gloriette und des Tirolerhofs und partizipiert dabei vom Umsatz mit Touristen und Einheimischen, die dem Schloss Schönbrunn und seinen Gartenanlagen einen Besuch abstatten. Bei jeder Melange wird somit bisher auch die SPÖ indirekt mitfinanziert.

Mit dem Verkauf der Liegenschaft muss sich jetzt auch die SPÖ-Parteiakademie eine neue Bleibe suchen. Das wird im SPÖ-Parteisprech den Parteimitgliedern und der Öffentlichkeit so erklärt:

Neue Räumlichkeiten sollen eine Atmosphäre innovativer Ideen, der offenen Debatte und der neuen sozialdemokratischen Wege vermitteln. Für die künftige Arbeit der Parteiakademie will man zeitgemäße Arbeitsplätze, effiziente Strukturen und Räumlichkeiten für den politischen Austausch schaffen.

Fällt das Kanzlerfest nun dauerhaft aus?

Das Gartenhotel war bisher auch traditioneller Schauplatz des Kanzlerfestes als traditionelles Sommerfest der SPÖ – mit Ausnahme des Vorjahres. Damals wurde die Absage mit dem Wechsel im Bundeskanzleramt von Faymann zu Kern begründet. 

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