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Der Abschuss eines russischen Kampfjets durch die Türkei ist nur ein weiterer Beweis. Die Türkei hat kein Interesse an einer Zerschlagung des IS.

26. November 2015 / 10:30 Uhr

Abschuss von russischem Kampfjet: Türkei will Terroristen in Syrien um jeden Preis schützen

Nach dem Abschuss eines russischen SU-24 Kampfjets durch das türkische Militär, nehmen die Spannungen in der Nah-Ost-Region dramatisch zu. Während die Türken von einer rechtswidrigen Luftraumverletzung sprechen, präsentiert Russland erdrückende Beweise, warum die Türkei tatsächlich kein Interesse an Luftschlägen gegen Terroristen in Syrien hat. Es geht unter anderem um Öl.

Türkei importiert Öl vom IS

Während die Türkei wegen einer angeblichen Luftraumverletzung gleich auf volle Konfrontation setzte und einen Kampfjet vom Himmel schoss, betonten die russischen Piloten, es habe keinerlei Warnung seitens der Türken gegeben, wie dies zunächst behauptet wurde. Daher stellte sich Russland die Frage warum die Türkei äußerst allergisch auf die Luftschläge im Grenzgebiet reagiert. Während Präsident Wladimir Putin bereits Wirtschaftssanktionen gegen die Türkei plant, wurde nun bekannt, dass im Grenzgebiet ein reger Handel mit Öl vom Islamischen Staat stattfinden soll. Premierminister Dimitri Medvedev betonte: Einige türkische Offizielle hätten ein starkes Interesse an Öl aus den von Islamisten kontrollierten Gebieten. Dieses soll wiederum an Europa weiterverkauft werden. Hunderte LKWs mit Öl aus der IS-Hochburg Raqqa dürften regelmäßig die türkische Grenze passieren.

Bereits in der Vergangenheit stand die Türkei massiv in der Kritik, wie Unzensuriert.at berichtete, da sie Islamisten ungehindert die Grenze zu Syrien passieren ließ. Die Türkei sprach sich zudem immer wieder gegen militärische Maßnahmen im Kampf gegen den IS aus, während sie selbst kurdische Gebiete im Irak bombardieren lässt.

Turkmenen als Vorwand für IS-Unterstützung

Die Türkei beruft sich bei ihrem Vorgehen unter anderem auf die Minderheit der Turkmenen in Syrien. Diese stehen an vorderster Front beim Kampf gegen Syriens Präsident Bashar al-Assad und kooperieren auch mit Islamistengruppierungen wie der Al-Nursa Front und dem IS. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan sieht das Gebiet der Turkemenen als „Ostukraine“ der Türkei an, weshalb die dortigen Kämpfer auch von türkischen Spezialeinheiten im Kampf gegen Assad trainiert wurden. Die Luftschläge Russlands gegen die Terroristen sind der Türkei nun ein Dorn im Auge. 

Russland wiederum cancelte zahlreiche Projekte mit der Türkei als Reaktion auf die offene Provokation. Die Türkei habe eine direkte Konfrontation Russlands mit der NATO riskiert und das könne nicht hingenommen werden, so Putin, der die Türkei dabei auch als „Handlanger der Terroristen in der Region bezeichnete. Gaspipeline- und Atomkraft-Projekte Russlands mit der Türkei sollen zukünftig auf Eis gelegt werden. Russischen Staatsbürgern wurde zudem von einer Reise in die Türkei aus Sicherheitsgründen abgeraten. 

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