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Auch Sozialisten sind ganz scharf auf Adelstitel: Kambodschas Hun Sen darf nur mehr als Lord betitelt werden.

15. Mai 2016 / 17:46 Uhr

Kambodscha: Roter Ministerpräsident muss in Medien Lord genannt werden

Immer autoritärer generiert sich der kambodschanische Langzeitministerpräsident und Sozialist Hun Sen an der Regierungsspitze seines Landes. Sein Informationsministerium ordnete jetzt per Dekret an, dass der Regierungschef in Medienberichten ausnahmslos als „Samdech“, das bedeutet „Lord“ zu betiteln sei. Medien, die sich nicht an diese Anordnung halten, werden mit Erscheinungs- und Sendeverbot belegt werden. Hun Sen erhielt diesen Titel bereits 1993 vom seinerzeitigen König Norodom Sihanouk verliehen.

Der Lord stammt aus dem Roten Khmer

Hun Sen stammt ursprünglich aus der fundamentalkommunistischen Bewegung Roter Khmer, in der er 1975 bis 1977 bereits Funktionen innehatte. Nach seiner Flucht aus Kambodscha Ende der siebziger Jahre verbündete er sich mit Vietnam und gelangte an der Spitze einer vietnamesischen Armee wieder nach Kambodscha zurück.

Dort regiert der nunmehrige Sozialist Hun Sen seit 1985 ohne Unterbrechung und mit äußerster Härte. Obwohl seine Volkspartei formal dem Marxismus-Leninismus abgeschworen hat und sich mit den Monarchisten ausgesöhnt hat, ist sein Regime ein autoritäres und auf weitgehendem Staatssozialismus aufgebaut. 

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