Die Gläubiger Griechenlands werden neuerlich finanziell zur Ader gelassen. Für den aktuell 317 Milliarden Euro schweren Schuldenberg Athens wird hinter den Kulissen bereits heftig an einem Schuldenschnitt gebastelt. In einer Umfrage unter 31 Spitzenökonomen, die der US-Finanzinformationsdienst Bloomberg nun veröffentlicht hat, gehen 94 Prozent davon aus, dass den Griechen neuerlich ein wesentlicher Teil ihrer Schulden erlassen wird.
Gleichzeitig sollen niedrigere Zinssätze und eine Verlängerung der Tilgungsfristen kommen. Dieses Paket soll schon im Oktober, also unmittelbar nach den griechischen Parlamentswahlen verhandelt werden.
Griechen: Verlassen der Euro-Zone ist derzeit vom Tisch
Ein Verlassen der Euro-Zone durch die Griechen, im Juli 2015 noch ernsthaft diskutiert, ist derzeit vom Tisch. Politische Beobachter stellen sich die Frage, ob Ex-Ministerpräsident Alexis Tsipras nach einer Wiederwahl am kommenden Sonntag nicht weitere Forderungen gegenüber den Gläubigern durchsetzt und so das paktierte Spar- und Reformprogramm aushebelt. Schon vor Wochen hatte der ehemalige FDP-Finanzsprecher Frank Schäffler Tsipras vorgeworfen, dass er nicht mit offenen Karten spiele.
Artikel teilen