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8. Oktober 2013 / 13:00 Uhr

PASOK-Altminister zu 20 Jahre Haft verurteilt

Diese Woche kam es vor dem Athener Strafgericht zu einem Großverfahren in Sachen Korruption und Wirtschaftskriminalität. Angeklagt war der langjährige ehemalige PASOK-Minister Akis Tsochatzopoulos. Er hatte in den siebziger Jahren im Exil gemeinsam mit Andreas Papandreou die sozialistische PASOK gegründet. In den folgenden Jahren bekleidete der Spitzenfunktionär zahlreiche Regierungsämter, unter anderem das Amt des griechischen Verteidigungsministers.

Tsochatzopoulos soll etwa im Zusammenhang mit den Beschaffungsvorgängen von U-Booten und des Raketenabwehrsystems TORM1 in den Jahren 2001 bis 2007 beachtliche Bestechungsgelder erhalten haben. Gemeinsam mit dem Ex-Minister saßen auch seine jetzige Ehefrau Viki Stamati, seine Ex-Ehefrau Gudrun und seine Tochter Areti Tsochatzopoulos auf der Anklagebank. Auch sie sollen vom Treiben des Alt-Ministers ökonomisch profitiert haben.

Ex-Minister erhielt 20 Jahre Haft

Ob Tsochatzopoulos tatsächlich hinter Gitter muss, schien unter griechischen Juristen lange fraglich. Die “Grunddelikte” des Schmiergelderhalts und der parteilichen Auftragsvergabe in öffentlichen Ämtern schienen durch eine schwammiges Ministeramnestie ohne Konsequenzen für das PASOK-Urgestein zu bleiben. Gleichzeitig hofften Staatsanwaltschaft und Gericht jedoch, den Wahrheitsbeweis für Geldwäsche bzw. Finanzgeschäfte aus den Mitteln der seinerzeitigen Bestechung antreten zu können.

Schlussendlich wurde der Ex-Minister zu 20 Jahren Haft verurteilt. Tsochatzopoulos transferierte seine Schmiergelder von rund sechs Millionen Euro nach dem Vorhalt der Strafbehörden auf ausländische Offshore-Firmen. Diese Mittel investierte er über sein Firmennetz in weiterer Folge in griechische Immobilien. Hier setzte das Gericht an und brachten den Politiker doch noch hinter Gitter.

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