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Das Gebäude des ungarischen Parlamentes in Budapest.

8. April 2018 / 16:53 Uhr

Parlamentswahl in Ungarn: Erste Ergebnisse zwischen 23.00 Uhr und Mitternacht erwartet

Heute, am 8. April, findet in Ungarn die Parlamentswahl statt. Die Wahllokale haben seit 6 Uhr geöffnet und schließen um 19 Uhr. Wegen der hohen Wahlbeteiligung ist es jedoch möglich, dass einzelne Wahllokale länger offenhalten. Das vorläufige Endergebnis wird zwischen 23 Uhr und Mitternacht bekanntgegeben. Der Ausgang der Wahl wird in diesem Artikel behandelt.

Aktualisierung 0.20 Uhr:

Fidesz liegt aktuell bei 133 Sitzen, was genau der Zweidrittelmehrheit entspricht. Bei der landesweiten Listenwahl liegt Fidesz zur Zeit bei 49 Prozent. Die Zahl der Direktmandate der Fidesz liegt weiterhin bei 91 Prozent. Es sind bereits 91,6 Prozent der Stimmen ausgezählt.

Aktualisierung 23.00 Uhr:

Die vorläufigen Ergebnisse sind da: Fidesz hat 134 der 199 Sitze im Parlament gewonnen, das sind 67 Prozent aller Sitze. Damit hat Fidesz erneut die Zweidrittelmehrheit.

Fidesz hat in 91 der 106 Wahlkreise das Direktmandat gewonnen. Die Sozialisten haben 8 Wahlkreise gewonnen.

Als landesweite Liste hat Fidesz knapp unter 50 Prozent der Stimmen erhalten. Als zweitstärkste Partei hat Jobbik 20 Prozent erhalten, die Sozialisten 12 Prozent.

Aktualisierung 22.40 Uhr:

Die letzten Wähler, die noch auf ihre Stimmenabgabe gewartet haben, haben nun das letzte noch offene Wahllokal betreten und werden innerhalb weniger Minuten ihre Stimmen abgeben.

Aktualisierung 22.10 Uhr:

Vor dem letzten offenen Wahllokal im 6. Bezirk in Budapest warten noch rund 200 Menschen. Voraussichtlich in einer halben Stunde werden alle ihre Stimmen abgegeben haben.

Aktualisierung 21.55 Uhr:

Landesweit hat nur noch ein Wahllokal hat geöffnet. Vor diesem Wahllokal in Budapest warten noch einige hundert Menschen. Wenn dieses Lokal schließt, wird es die ersten Ergebnisse geben.

Aktualisierung 19.30 Uhr:

Die Wahlbeteiligung lag um 18:30, eine halbe Stunde vor der geplanten Schließung der Wahllokale, bei 68 Prozent. Da zu dieser Zeit noch nicht alle gewählt hatten, wird sie noch weiter steigen. 2014 lag die Wahlbeteiligung noch bei 62 Prozent.

Mehrere städtische Wahllokale halten nach wie vor offen, da noch zahlreiche Wähler in der Schlange stehen. Ein Wahllokal im 6. Bezirk von Budapest wird wegen des großen Andrangs voraussichtlich noch zwei Stunden offenhalten. Auch vor einem Wahllokal in Fünfkirchen (Pécs) gab es um 19 Uhr noch eine lange Schlange.

Hohe Wahlbeteiligung

Die Wahlbeteiligung lag um 15 Uhr bereits bei 53 Prozent. Dies ist laut der öffentlichen ungarischen Medien ein hoher Wert. Das ungarische öffentliche Fernsehen zeigte Bilder von langen Menschenschlangen in einzelnen Wahllokalen, manche Wähler mussten eine Stunde warten, um ihre Stimme abzugeben.

Viktor Orbán ist in Umfragen überragender Favorit

Die letzen Umfragen sahen Viktor Orbáns Partei Fidesz bei 50 Prozent. Mit großem Abstand folgte Jobbik mit 18 Prozent, die Sozialisten, die sich mit der Kleinpartei “Dialog für Ungarn” zusammengeschlossen hatten, lagen mit kläglichen 14 Prozent auf Platz drei. Die zwei übrigen nennenswerten Parteien sind die Grünen (LMP) und die Demokratische Koalition (DK) des ehemaligen sozialistischen Ministerpräsidenten Ferenc Gyurcsány. Beide Parteien lagen in den letzten Umfragen bei jeweils sieben Prozent. Alle anderen Parteien lagen weit unterhalb der Fünf-Prozent-Hürde.

Ungarisches Wahlsystem begünstigt große Parteien

Das ungarische Wahlsystem ist eine Mischung aus Verhältniswahl und Mehrheitswahl. Das Parlament hat 199 Sitze, von denen 93 Sitze nach dem Verhältniswahlrecht vergeben, also unter den Parteien nach ihren landesweiten Stimmenanteilen aufgeteilt werden.

Die restlichen 106 Sitze sind Direktmandate. Sie werden mit den Kandidaten besetzt, die in ihrem jeweiligen Wahlkreis die meisten Stimmen erhalten haben. Diese Mehrheitswahl begünstigt große Parteien, da kleine Parteien geringe Chancen haben, dass ihre Kandidaten in einem Wahlkreis die meisten Stimmen erringen.

Wahl 2014 brachte Zweidrittelmehrheit für Viktor Orbán

Bei den letzten Parlamentswahlen im Jahr 2014 gewann Fidesz 96 Sitze durch Direktmandate. Die restlichen 10 Direktmandate gingen an das linke Wahlbündnis, dessen Kandidaten in acht Budapester Bezirken gewannen.

Insgesamt erhielt Fidesz bei den letzten Wahlen 133 Sitze und somit eine Zweidrittelmehrheit. Das linke Bündnis erhielt 38 Sitze, Jobbik 23 und die Grünen 5 Sitze.

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