Dass Rot und Schwarz Wahlergebnisse nachträglich hinter verschlossenen Türen mit Postenschacher und Freunderlwirtschaft zu korrigieren versuchen, hat sich nun wieder einmal in der Wiener Wirtschaftskammer gezeigt. Obwohl die Wiener Trafikanten am Wahltag die Liste FPÖ Pro Mittelstand unter ihrem engagierten Spitzenkandidaten Ronald Walter mit einer Versechsfachung zum Wahlsieger gemacht haben, packelten der ÖVP-Wirtschaftsbund und der Sozialdemokratische Wirtschaftsverband hinter den Kulissen bereits ein System aus, das verhindern soll, dass ein Freiheitlicher an die Spitze der Berufsvertretung der Trafikanten kommen soll.
Bereits bei der Listeneinreichung führte man die Wählerinnen und Wähler dahingehend hinters Licht, indem der Wirtschaftsbund „über Nacht“ zusammen eine Einheitsliste mit dem Sozialdemokratischen Wirtschaftsverband gründete. Und dies obwohl unter den wählbaren Kandidaten keine Sozialdemokraten zur Wahl standen.
Landesgremium: Postenschacher der Verlierer
Nachdem diese Einheitsliste von 14 auf sechs Mandate gegenüber 2010 abgebaut hatte, wollte man aber dennoch die Macht nicht abgeben. Um zu verhindern, dass die FPÖ für die nächsten fünf Jahre den Fachgruppenobmann stellt, rangierte man wie auf einem Verschubbahnhof mit Mandaten und Positionen. Andreas Schiefer, der nur auf einem hinteren Listenplatz der Einheitsliste als Wirtschaftsbündler kandidiert hatte, wurde plötzlich zum Landesgremialobmann bestimmt.
Damit nicht genug, machte man mit Johanna Tomann-Krumbholz vom Sozialdemokratischen Wirtschaftsverband eine Person zur Stellvertreterin, die bei den Wirtschaftskammerwahlen überhaupt nicht kandidiert hatte. Um diese schwarz-roten Packelei abzusichern, ließ man sich dann auch noch von einem gewissen Josef Jutassy von der Fachliste eine Stimme übertragen, um sich im Landesgremium eine Mehrheit zu sichern. Besonderer Treppenwitz: Dieser ist bereits seit Dezember in Pension und formal gar nicht mehr Mitglied der Berufsgruppe.
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