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Andrij Melnyk hatte seine Botschafterrolle in Deutschland recht undiplomatisch verstanden. Macht heute nichts, fördert sogar die Karriere.

12. Juli 2022 / 22:16 Uhr

Von wegen „entlassen“: Umstrittener Botschafter Melnyk macht Karriere als Vize-Außenminister

Von der FAZ bis zur Tagesschau, alle titelten sie:

Umstrittener Diplomat: Selenskyj entlässt Botschafter Melnyk

Nach den vielen Beschimpfungen von Deutschland sollte der deutsche Michel die Abberufung des unsympathischen Ukrainers als Genugtuung wahrnehmen können.
Karrieresprung nach oben
Nur vereinzelt wird erwähnt, dass die Abberufung des Botschafters wahrscheinlich nur ein Karrieresprung ist. Denn Andrij Melnyk soll stellvertretender Außenminister werden und auf diese Weise die Ukraine mehr denn je repräsentieren.
Und mit ins Amt nimmt er all die Entgleisungen, die er sich in den letzten Wochen und Monaten geleistet hat. Offensichtlich waren sie die Visitenkarte, die ihm den Weg ins ukrainische Außenministerium ebneten.
Zitate eines professionellen „Diplomaten“
So sagte Melnyk über Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) nach der Ausladung von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, dem der Ukrainer übrigens „ein Spinnennetz der Kontakte mit Russland“ vorwarf:

Eine beleidigte Leberwurst zu spielen, klingt nicht sehr staatsmännisch.

SPD-Außenpolitiker Michael Roth bezeichnete der Diplomat recht undiplomatisch nach einer Fernsehrunde als „Arschloch“. Nicht der einzige, den er mit diesem Prädikat ehrte. Auch der Lehrstuhlinhaber für Internationale Beziehungen und europäische Politik an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg bekam diese Bezeichnung verpasst, nachdem er mögliche Szenarien für die Zukunft der Ukraine dargestellt hatte.
Krieg diplomatisch lösen ist „moralisch verwahrlost“
Dem ehemaligen SPD-Außenministers unterstellte er eine „persönliche politische Verantwortung für das Putinsche Projekt Nord Stream 2“.
In einer Fernsehrunde zeigte Melnyk, was er von Diplomatie wirklich hält. Denn als ein Diskussionsteilnehmer für eine diplomatische Lösung des Kriegs wirbt, sagt der Beamte:

Das, was Sie anbieten, ist moralisch verwahrlost.

Und über die Persönlichkeiten rund um den Philosophen Richard David Precht, die sich erst vor zwei Wochen zu einem Friedensappell durchgerungen hatten, meinte er nur:

Nicht schon wieder, was für ein Haufen pseudo-intellektueller Versager.

„Wahre“ ukrainische Freunde
Und nun hat er also Karriere gemacht, der feine Diplomat. Den Deutschen wird das allerdings von den Mainstream-Medien präsentiert, als wäre er geschasst worden. Doch genau das Gegenteil dürfte der Fall sein.

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