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MA48

Großes Reinemachen wäre für Ulli Sima hoch an der Zeit – allerdings nicht nur fürs Pressefoto, sondern in ihrem Wirkungsbereich im Magistrat.

19. April 2011 / 01:10 Uhr

Wiener Gemeinderat beschäftigt sich mit Simas Postenschacher

Umweltstadträtin Ulli Sima (SPÖ) und die Müllabfuhr (MA48). Ein schier unendliches Thema für Journalisten. Abgesehen von den vielen Ungereimtheiten in dieser Magistratsdienststelle, ist eine Personalie besonders brisant: Sima ist Chefin ihres Lebensgefährten Josef Thon, der die MA48 leitet. Doch jetzt hat eine weitere Stellenbesetzung für Aufregung gesorgt: Ein C-qualifizierter Beamter bekam einen B-Posten.

C-Beamter plötzlich in der Dienstklasse „B“

Diese Personalentscheidung wäre wohl nie in die Öffentlichkeit gedrungen, doch Mitarbeiter der Müllabfuhr informierten FPÖ-Gemeinderat Udo Guggenbichler, der die Angelegenheit in den Wiener Gemeinderat brachte. Er stellte eine offizielle Anfrage an die zuständige Stadträtin Sima, die bei ihrer Antwort – wie gewohnt bei Aufdeckergeschichten in ihren Ressorts – kryptisch blieb: Zwar musste sie zugeben, dass ein C-Beamter auf einen leitenden Dienstposten, also B, bestellt wurde, doch nähere Angaben verweigerte sie mit Hinweis auf den Datenschutz.

Offiziell wird die Mauer gemacht, aber dahinter brodelt es gewaltig. Unzensuriert.at erhält von Insidern laufend Infos über Missstände in der Magistratsabteilung 48. Die Postenbesetzung war nur eine von vielen, aber eine, die offensichtlich für großen Ärger sorgte. Für die Mitarbeiter war schwer nachvollziehbar, dass jemand, der eigentlich die Qualifikation nicht mitbringt, Chef über 1200 Arbeitnehmer wird. In der 48er spricht man von Freunderlwirtschaft und sozialen Zuständen wie im Mittelalter.

Streusalz aus Polen und Afrika?

In diese Liste der Missstände fällt laut MA48-Mitarbeitern auch der Ankauf des Streusalzes. Insider hatten behauptet, dass der Nachkauf des Streusalzes ohne Ausschreibung erfolgte und dass das Mittel in Polen und in Afrika besorgt wurde. Eine diesbezügliche Anfrage von Guggenbichler an Sima beantwortete die Umweltstadträtin so: „Es kam zu keinen zusätzlichen Nachkäufen, da die Nachbestellungen bereits in der Ausschreibung berücksichtigt wurden.“ Sima stellte fest, dass sie bezüglich dieses angeblichen Missstandes Rücksprache in der Magistratsabteilung 48 hielt. Hat sie darüber mit ihrem Lebensgefährten Josef Thon gesprochen? Wenn ja, werden die Angaben wohl stimmen, denn ihrem Lebensgefährten wird Sima wohl vertrauen können.

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