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Für die Freizeit-Randalierer der “Autonomen Antifa Wien” gab es bei den Protesten in Linz zu wenig Krawall.

14. November 2016 / 17:00 Uhr

Linksradikale Antifa jammert über fehlende Gewalt bei Demo gegen “Verteidiger Europas”

In einer "Nachbetrachtung" der Proteste gegen den höchst erfolgreichen und von unzensuriert.at mitorganisierten Kongress "Verteidiger Europas" in Linz klagt nun die linksradikale "Autonome Antifa Wien" über zu wenig beziehungsweise gänzlich fehlende Gewalt bei der Demonstration (bei der es immerhin zu Sachbeschädigungen an Häusern, Autos oder Geschäften völlig Unbeteiligter kam).

Antifa verkraftet erfolgreichen Ablauf nicht

Gleich zu Beginn des "Berichts" beklagen die Linksextremisten ihren gescheiterten Versuch, das Land Oberösterreich dazu zu bewegen, die Räumlichkeiten für den Kongress in letzter Minute aufzukündigen. Auch den Verfassungsschutz, sonst ein erklärter Gegner der Freizeit-Demonstranten, hätte man gerne auf der linken Seite gesehen.

Doch deren Gefahreneinschätzung des "linksextremen Protestpotentials" verdeutlichte für die Antifa einen "Schlag gegen die antifaschistischen Proteste" […] indem sie versuchen, diese zu delegitimieren und in „Gute“ und „Böse“ zu spalten." Währendessen konnte in den Redoutensälen ein "völkischer, rechtsextremer und antisemitischer Kongress" stattfinden, so die Wehklagen.

Weiters möchte die Antifa auch über die Rechtslage in Österreich aufklären. So dürften ja eigentlich einige der "klar neonazistischen Zeitschriften", die am Kongress beworben wurden, gar nicht in Österreich verkauft werden. Woher die Antifa-Autoren das Zeitschriften-Angebot am Kongress kennen (sie waren ja nicht eingeladen), wird im Pamphlet nicht erwähnt – und auch kein einziger Name der angeblich "verbotenen" Magazine. Offensichtlich also ein Antifa-Schuss ins Blaue – oder eher Rote.

Demonstranten wollten keine Ausschreitungen

Bereits kurz nach der Demonstration gegen den Kongress waren im Internet heftige Diskussionen zwischen Linken entbrannt. Hintergrund war das aggressive Auftreten zahlreicher Linksextremer inklusive Sachbeschädigung, Umweltverschmutzung und hasserfüllten Parolen. Dieses Verhalten dürfte anderen, "friedlicheren" Demoteilnehmern nicht ganz geschmeckt haben. 

Für die gewaltbereite Antifa hingegen war der Protest zu wenig "praxisorientiert". So schreibt sie:

Wenn sich dieser Protest dann aber als konformistische Revolte artikuliert, wenn in vorauseilendem Gehorsam und in blinder Autoritätshörigkeit alles daran gesetzt wird, damit bloß keine „Ausschreitungen“ (damit ist jede Form des Konflikts gemeint) stattfinden, wenn Heerscharen von Ordner*innen die Demo im Zaum halten und alle Störenfriede (gemeint sind hier vor allem „Autonome“) des Platzes verweisen sollen, wenn es mehr um das Zusammenrücken als Kollektiv „gegen Rechts“ geht, von der SPÖ über die Grünen bis zur trotzkistischen Sekte, anstatt antifaschistische Kritik und Praxis zu üben, welche zwingenderweise auch eine an Nation und Staat sein müsste, dann wird nicht nur der staatlich verordneten Spaltung in „Böse“ und „Gute“ Antifaschist*innen zur Umsetzung verholfen, vielmehr verkommt die Geste des Protests zur Farce.

Antifa und autoritäre Linke

Besonders die Ordner aus den eigenen Reihen dürften den Linksradikalen sauer aufgestoßen sein, welche ironischerweise als "autoritäre Linke" bezeichnet werden. Die Ordner verhinderten nämlich allem Anschein nach weitere Gewalteskalationen der Antifa-Recken.

Doch möglicherweise, so eine grandiose Schlussfolgerung, liege der Grund für das erlahmende linke Protestpotential auch einfach an der "Stahlstadt Linz", die ja schon immer eng mit dem Nationalsozialismus verbandelt war (Hermann Göring-Werke, die spätere Voest).

Linke zerfleischen sich selbst

Gegen Ende des Textes weiß der Leser schließlich nicht, ob die Worte der Antifa-Schreiberlinge purer Zynismus, Realitätsferne oder einfach nur Satire sind. Denn die linken Brüder (und Schwestern) werden als "immer falsch und ekelhaft", deren Agieren als "ein Klima aus aggressiver Weinerlichkeit, Gemeinschaftskult, Staatsvergötterung, Arbeitsverherrlichung und dumpfem Antikapitalismus" bezeichnet.

All diese Eigenschaften würde der objektive Beobachter jedoch eigentlich den selbsternannten Antifaschisten*innen zuschreiben. Zumindest sprechen deren Aktionen der letzten Jahre ganz klar die hier kritisierte Sprache.

Wirklich zur Sache kommt die Antifa dann im folgenden Nachsatz: "In diesem Sinne: Hört ihr die Signale? Für den Kommunismus! Österreich abschalten!"

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