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18. März 2012 / 08:48 Uhr

Selbstmord eines zwangsverheirateten Vergewaltigungsopfers

Der Selbstmord eines 16-jährigen Mädchens löst in Marokko eine Protestwelle aus. Das Mädchen sollte gezwungen werden, seinen Vergewaltiger zu heiraten. Demonstranten fordern nun die Aufhebung des Gesetzes, das Vergewaltigung de facto zu einer simplen Ordnungswidrigkeit macht und dem Vergewaltiger mehr hilft ist als dem Opfer, berichtet die Initiative „Frauen gegen Islamisierung“ unter Berufung auf aktuelle Medieninformationen.

Parlament in Rabat

Parlament in Rabat

Das marokkanische Parlament in Rabat denkt nun darüber nach, das
umstrittene Gesetz gegen vergewaltigte Frauen zu ändern.
Foto: Pilecka / Wikimedia (CC BY-SA 3.0)

Das Erstaunliche: Die Regierung widmete aufgrund der durch dieses Ereignis entfesselten Emotionen ihre letztwöchige Sitzung weitgehend diesem menschlichen und gesellschaftlichen Drama. "Dieses Mädchen wurde zweimal vergewaltigt, das zweite Mal, als man sie verheiraten wollte", erklärte der Regierungssprecher und Informationsminister Mustapha El Khelfi gegenüber Journalisten.

Amina Al Filali beging am Samstag in ihrer Heimatstadt Larache, in der Nähe von Tanger (Nordmarokko), Selbstmord, indem sie Rattengift einnahm. Man wollte sie dazu zwingen, den Mann, der sie vergewaltigt hatte, als sie 15 war, zu heiraten, da ihr Vergewaltiger durch die Heirat dank einer speziellen Bestimmung des Strafgesetzbuches einer Gefängnisstrafe entgangen wäre.

"Wir müssen diese Situation gründlich studieren und eine Erhöhung des Strafrahmens als Teil einer Reform dieser Strafbestimmung ins Auge fassen. Wir können diese Tragödie nicht einfach ignorieren", fügte der Regierungssprecher hinzu. Rund 200 Frauen demonstrierten vor dem marokkanischen Parlament gegen die Regelung.

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