Demokratisch, kritisch, polemisch und selbstverständlich parteilich

Thomas de Maiziére hat mit seinem Islam-Feiertag-Ausspruch im Wahlkampf eine Debatte ausgelöst.

20. Oktober 2017 / 14:04 Uhr

Moslemische Feiertage in bestimmten Regionen? De Maiziere zeigt sich “offen”

Ein vielleicht nur populistischer Satz im Wahlkampf, um moslemische Wähler zu gewinnen, könnte nun für Deutschlands CDU-Innenminister Thomas de Maiziére zum Bumerang werden. Die Passauer Neue Presse formulierte die Haltung von de Maiziére folgendermaßen:

De Maiziere hatte sich kürzlich auf einer Wahlkampfveranstaltung offen dafür gezeigt, in bestimmten Regionen Deutschlands muslimische Feiertage einzuführen.

Grüne sehen keinen Handlungsbedarf

Nun ist in Deutschland eine Debatte über de Maiziéres Wortmeldung entbrannt, wobei selbst Grünen-Chef Cem Özdemir keinen Handlungsbedarf sieht. Er will sich da aber nicht als Retter des Abendlandes positionieren, sondern ergänzt:

Muslime können sich heute schon an Feiertagen freinehmen.

Sturm der Entrüstung gegen Chef der Katholiken

Offiziell wohl nicht, denn sonst würde sich der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg, nicht dafür stark machen. Ebenfalls in der Passauer Neuen Presse gab er Folgendes von sich:

In einer multireligiösen Gesellschaft kann in Gegenden mit hohem Anteil an frommen Muslimen ein islamischer Feiertag hinzukommen, ohne dass die christliche Tradition unseres Landes verraten würde.

Was folgte, war ein Sturm der Entrüstung unter den Christen. Denn ausgerechnet ihr Vertreter sagt Ja zu Moslem-Feiertagen in Deutschland?

CSU-Generalsekretär “tief bestürzt, ja fassungslos”

CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer zeigte sich “tief bestürzt, ja fassungslos, dass sich jetzt auch noch die Spitze des Zentralkomitees der Katholiken für einen Islam-Feiertag ausspricht”. Scheuer weiter: “Bedenke das Ende bei all dieser Beliebigkeit. Mit der CSU wird es keinen Islam-Feiertag geben.”

Sieben von zehn Befragten gegen Islam-Feiertag

Unter Moslems fiel das Echo gespalten aus. Die Islamlehrerin Lamya Kaddor sprach von “Symbolpolitik”. Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aiman Mazyek, sagte dagegen, ein moslemischer Feiertag könne integrationsfördernd wirken (sic!).

In einer Umfrage für die Bild-Zeitung sprachen sich sieben von zehn Befragten (70,1 Prozent) gegen die Einführung islamischer Feiertage aus, nur jeder 13. befragte Deutsche (7,8 Prozent) war dafür.

Unterstützen Sie unsere kritische, unzensurierte Berichterstattung mit einer Spende. Per paypal (Kreditkarte) oder mit einer Überweisung auf AT58 1420 0200 1086 3865 (BIC: BAWAATWW), ltd. Unzensuriert

    Diskussion zum Artikel auf unserem Telegram-Kanal:

Politik aktuell

28.

Mrz

10:59 Uhr

Wir infomieren

Unzensuriert Infobrief


Wenn Sie dieses Youtube-Video sehen möchten, müssen Sie die externen YouTube-cookies akzeptieren.

YouTube Datenschutzerklärung

Share via
Copy link