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30. September 2012 / 16:29 Uhr

Linksextremisten fordern Verständnis für Islamismus

Österreichs Linksextremisten werben in der Oktoberausgabe ihrer Zeitung Linkswende – Sozialismus von unten um Verständnis für den Islamismus. Laut Linkswende-Autor Manfred Ecker sei es „völlig verkehrt den Islamismus pauschal als faschistoid abzutun oder als durchwegs fortschrittliche antiimperialistische Kraft zu feiern.“ Ecker wirbt für Toleranz gegenüber den Islamisten, wenn er schreibt: „Wir Linken brauchen das richtige Verständnis für den richtigen Umgang mit Islamismus.“

Linksextremisten sehen Fortschritt für die islamische Welt

Ecker nimmt gleich „alle seriösen“ Historiker in Geiselhaft, denen er die Überzeugung zuschreibt, dass die „Durchsetzung der mohammedanischen Religion und Gesellschaftsordnung einen ernsthaften Fortschritt für die betroffenen Gesellschaften“ bedeutet. Und weiter:

Praktisch seit dem Tode des Propheten Mohammed im Jahre 632 unserer Zeitrechnung predigen politische muslimische Führer eine Erneuerung der Gesellschaft durch eine Annäherung an die Ideale des Islam.

Um dies zu verdeutlichen, schmückt Ecker seine Ausführungen noch mit einem Zitat:

Die moslemische Geschichte kennt zahllose Revolten gegen die etablierte Macht unter der Führung von Mahdis, die für ihre Bemühungen allzu oft mit dem Tod bezahlten… Die Anführer waren oft arme Bauern oder stammten aus unterprivilegierten ethnischen Gruppen. Der Gebrauch der islamischen Diktion hat ihr Bewusstsein für die eigene Benachteiligung geschärft und die Bewegung zementiert. (Ahmed, "Discovering Islam", New Delhi 1990)

Gesellschaftliche Situation als Grund für Islamismus

Die gesellschaftliche Situation wird von Ecker als Grund für den Islamismus gedeutet:

Der Islamismus ist vor allem gegen die Korruption und Rückständigkeit der eigenen politischen Eliten fokussiert, die es den Invasoren erlaubt hat, die ganze Gesellschaft zu unterwerfen und zu beherrschen.

Der Linkswende-Schreiber sieht den Islamismus als modern:

Entgegen ihrem Ruf als traditionalistische und antimoderne Bewegung lehnen diese Strömungen nicht alle Aspekte der modernen Gesellschaft ab. Sie behaupten sogar, dass der Islam als rationalere und weniger abergläubische Religion als das Christentum stärker im Einklang mit der modernen Wissenschaft stünde. Industrieller Kapitalismus und eine moderne Landwirtschaft wären in ihren Augen kompatibel mit einer sozial gerechten Gesellschaft, wenn sich die Werte des 'wahren Islam' durchsetzen würden. Es ist deshalb völlig verfehlt, wenn man jede islamistische Gruppierung als rückwärtsgewandt oder reaktionär aburteilt.

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