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29. September 2012 / 06:59 Uhr

Kurz Integrationsglossar will Medienberichterstattung steuern

Das Wirken von ÖVP-Integrationsstaatssekretär Sebastian Kurz treibt immer skurrilere Blüten. Nachdem er in den letzten eineinhalb Jahren fast eine Million Euro Steuergeld für Inserate in Sachen Integration ausgegeben hat, beglückt er die Öffentlichkeit nun mit einem sogenannten „Integrationsglossar“. Dieses Werk soll ganz nach den Regeln der Political Correctness von Amts wegen den Sprachgebrauch mit Ausländern regeln. Wie weit der Staat dann auf der Grundlage dieses Glossars gegen eine freie Medienberichterstattung vorgehen wird, bleibt noch unklar. Jedenfalls wird damit ein Sprachregulativ begründet, das die Basis für einen weitreichenden Überwachungsstaat sein könnte.

Sprachregulativ soll als Wörterbuch Klarheit schaffen

Der schwarze Staatssekretär Kurz will durch sein neues Integrationsglossar für Journalisten – von A wie "Abwanderung" bis Z wie "Zuwanderung" – bei Formulierungen über Ausländer „helfen, Klarheit zu schaffen“. Damit soll verhindert werden, dass „Begriffe zum Teil undifferenziert Verwendung finden.“ Was hier so schön in Soziologendeutsch verklausuliert wird, kann praktisch als Grundlage für ein eigenes „Sprachregulativ“ gesehen werden. Linke Zuwanderungsfreunde werden es sich nämlich nicht nehmen lassen, das vom Staatssekretär herausgegebene Regelwerk als allgemeinen Maßstab heranzunehmen.

Kurz möchte bei Integration den Zufall ausschalten

Kurz betonte bei der Vorstellung des Projekts, dass er bei der Integration den Zufall ausschalten möchte: „Integration passiert nicht durch Zufall. Man braucht keine Angst vor Fakten haben, man darf sie aber auch nicht verdrehen.“ Auf dieser Basis ist die Einschränkung der freien Meinungsäußerung und der Pressefreiheit nicht mehr weit. Schon fordern „Integrationsbotschafter“ die Ausbildung von Journalisten in „interkultureller Medienarbeit“. Damit möchte man offensichtlich auch hier missliebige Meinungen kanalisieren, wenn nicht ganz abdrehen.

Kulturelle Normen dürfen nicht von Einheimischen geprägt werden

Einige Stilblüten aus dem Werk: Wenn mehr Menschen zuwandern als wegziehen, ergibt das den sogenannten "Wanderungsgewinn". Die Muttersprache kommt in dem Werk nicht vor. Was wohl annähernd 100 Prozent der Bevölkerung darunter verstehen, wird in Kurz' Glossar als "Erstsprache" tituliert. Und wir erfahren, dass "Aufnahmegesellschaft" dem Begriff "Mehrheitsgesellschaft" vorzuziehen ist, zumal letzterer "eine zahlenmäßige Überlegenheit der aufnehmenden Gesellschaft attestiert, die kulturelle Normen prägt." Und dass die autochthonen Österreicher in Österreich kulturelle Normen prägen könnten, ist dem Integrationsstaatssekretär offenbar ein Dorn im Auge.

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