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3. Dezember 2012 / 09:12 Uhr

Korsische Regionalisten geben sich im EU-Parlament grün

In Österreich und Deutschland geben sich die Grünen „internationalistisch“ und multikulturell. Sie lehnen Regionalismus, Nationalismus und eine Rückkehr zu den Werten und Traditionen der Väter strikt ab. Nicht so in Frankreich. Dort kandidierten die korsischen Nationalisten bei den Europawahlen 2009 im Rahmen der grünen Liste Europe Ecologie und stellen mit Francois Alfonsi einen eigenen Abgeordneten im Europäischen Parlament.

Francois Alfonsi ist Mitglied der korsisch-nationalen Partei PNC und seit rund 40 Jahren in der Bewegung der korsischen Regionalisten aktiv. Alfonsi war viele Jahre Parteichef der Korsischen Volksunion, die 2002 mit der PNC fusionierte. Seit 2002 ist er auch Bürgermeister der korsischen Gemeinde Osani. Bei der Europawahl 2009 trat der Regionalist auf der grünen Liste Europe Ecologie an, die von den französischen Grünen angeführt wurde. Im Europäischen Parlament ist er seit 2009 Mitglied der Fraktion Die Grünen/Europäische Freie Allianz und Mitglied des Ausschusses der Regionen. 

Politik gegen Asylwerberflut und für Autonomie

Bei den Regionalwahlen 2010 konnte Alfonsis Partei PNC einen historischen Wahlerfolg landen. Mit 11 Mandaten waren sie hinter einem sozial-liberalen Linksbündnis mit 24 Sitzen und den französischen Konservativen der UMP mit 12 Mandaten die dritte Kraft. Eine weitere korsische Regionalistenpartei CL konnte vier Mandate erzielen. Die größten Wahlerfolge erzielte die PNC in der Hauptstadt Aiacciu (28,4 Prozent) und in der zweitgrößten Stadt Bastia (30 Prozent).

Die PNC bzw. deren Vorgängerorganisation gründete sich in den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts als Reaktion auf die Zuwanderung von 18.000 Algerien-Franzosen, die von der Pariser Zentralregierung auf der Insel angesiedelt worden waren. Heute wenden sich die Regionalisten gegen den Zustrom von Asylwerbern aus Afrika nach Frankreich und insbesondere Korsika und fordern eine weitgehende Autonomie von Paris.

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