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5. Dezember 2012 / 13:05 Uhr

Mittelschicht meidet Schulen mit hohem Migrantenanteil

Eltern wollen das Beste für ihr Kind – und das ist in ihren Augen auf keinen Fall eine Schule, wo der Migrantenanteil hoch ist. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des Sachverständigenrats deutscher Stiftungen für Integration und Migration (SVR). Diese Tendenz gäbe es nicht nur in Deutschland, sondern sie sei auch in Österreich zu beobachten, sagen die Autoren der Studie.

Die Meldung ist zwar nicht neu oder überraschend, aber erstmals gibt es für derartige Aussagen auch einen wissenschaftlichen Hintergrund. Für die Studie hat der SVR Daten von 108 Berliner Volksschulen und den entsprechenden Wohnbezirken ausgewertet. Fazit: In jeder fünften ist der Ausländeranteil doppelt so hoch wie der unter den Kindern im Bezirk. Das heißt: Eigentlich sollten mehr deutsche Schüler diese Schule besuchen. Umgekehrt ist auch der Anteil deutschstämmiger Kinder in jeder vierten Volksschule höher als er statistisch gesehen sein sollte.

Gleiches Muster in österreichischen Ballungszentren

Eltern würden Schulen mit hohem Migrantenanteil oft meiden, weil sie diese mit schlechten Lernmöglichkeiten und problematischem Umfeld assoziieren. Dieses Phänomen gebe es nicht nur in Berlin, heißt es in der Studie. Die Ergebnisse seien beispielhaft für die Lage in westdeutschen Großstädten. Auch auf Österreich seien sie zumindest teilweise umzulegen. „In österreichischen Ballungszentren findet man dasselbe Muster wieder“, sagt der Soziologe Kenan Güngör. Zumal die Schulwahl in Städten wie Wien, Graz oder Salzburg (zumindest theoretisch) frei ist, Kinder also nicht automatisch der am nächsten gelegenen Volksschule zugewiesen werden.

Politiker-Kinder lernen in teuren Privatschulen

Die Autoren weisen in ihrem Bericht darauf hin, dass die Schulwahl der Eltern bereits ab der Volksschule die soziale Spaltung der Gesellschaft verstärke. Dies sollten sie jenen Politikern ins Stammbuch schreiben, die einerseits eine zügellose Zuwanderung zulassen und andererseits ihre eigenen Kinder in teure Privatschulen stecken, um sie nicht irgendwann in einer Klasse zu finden, wo der Migrantenanteil bei 70 Prozent liegt. In manchen Bezirken Wiens ist das keine Seltenheit mehr. Kinder von Politikern findet man dort aber nicht.

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