Der Inselstaat Island hat kein Interesse mehr an Beitrittsverhandlungen mit der Europäischen Union. Außenminister Gunnar Bragi Sveinsson von der regierenden Fortschrittspartei erklärte bei einem Aufenthalt in Brüssel, dass Island die laufenden Beitrittsgespräche mit der EU bis auf weiteres beenden werde. Sveinsson, der sich mit der konservativen Unabhängigkeitspartei in einer Koalitionsregierung befindet, stellte fest, dass jene beiden Parteien, die keinen EU-Beitritt wollen, im April 2013 eine klare Mehrheit durch die Wähler erhalten hätten – diesem Auftrag würden sie nun als Demokraten nachkommen.
Nur noch 25 Prozent der Isländer für EU–Beitritt
Sveinsson kann sich bei seiner klaren europapolitischen Aussage auf aktuelle Umfragen stützen: Derzeit sind nur noch 25 Prozent der Isländer für die EU. Die im April abgewählte Regierung hatte 2010 Beitrittsverhandlungen mit Brüssel aufgenommen. Gegenüber dem EU-Observer stellte Sveinsson klar, dass die Isländer ihre Beziehungen zu Europa durch andere Vorhaben als die Vollmitgliedschaft in der EU umsetzen wollen.
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