In Slowenien steht die katholische Kirche vor dem Total-Bankrott. Nicht weniger als 1,7 Milliarden Euro sollen die Diözesen von Marburg und Laibach ihren Gläubigern aktuell schuldig sein. Die beiden Erzbischöfe Anton Stres (Marburg) und Marjan Turnsek (Laibach) wurden vom Papst bereits entlassen. Stres Vorgänger Franc Kramberger musste bereits vor zwei Jahren wegen des sich abzeichnenden Wirtschafts- und Finanzskandals nach Drängen der römischen Kurie seinen Hut nehmen.
Holdings tätigten Fehlinvestitionen mit Kirchengeld
Seit Anfang der neunziger Jahre investierten die Kirchenholdings mit den klingenden Namen “Glocke eins”, “Glocke zwei” und “Wirtschaftswachstum” unter anderem in Immobilien, Verlage, Chemie- und Bauunternehmen, den Tourismus und vor allem die Finanzbranche. Die größten Verluste fuhr die slowenische Kirche mit ihrer Beteiligung am Telekommunikationsanbieter T-2 ein.
Nun untersucht eine von Rom eingesetzte Kommission die 1,7-Milliarden-Euro-Pleite in Slowenien. Neben dem Kirchengeld sind auch die Finanzen von 65.000 von Kleinaktionären aus dem katholischen Umfeld bedroht, die auf die Diözese und deren wirtschaftliche Kompetenz vertraut und sich bei gemeinsamen Projekten mit den Kirchen-Holdings engagiert hatten.
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