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13. September 2013 / 07:32 Uhr

Nach Graf-Brief: Happy End für die Pandabären

Diplomatischer Durchbruch im Panda-Streit zwischen Österreich und China – aber wer war der Vater des Erfolgs? Offiziell wird ein Treffen zwischen dem chinesischen Botschafter in Wien, Zhao Bin, mit dem Politischen Direktor im österreichischen Außenamt, Jan Kickert, als Grund angegeben, dass “Yang Yang” und “Long Hui” im Tiergarten Schönbrunn bleiben dürfen. Doch zeitgleich hatte sich auch der Dritte Nationalratspräsident Martin Graf (FPÖ) in die Panda-Diplomatie eingeschaltet und mit seinem Brief wohl auch zur Versöhnung zwischen Wien und Peking beigetragen.

Graf hatte im Mai dieses Jahres China besucht und bei dieser Reise hochrangige Politiker des Landes getroffen. Dabei wurde auch über die Problematik des Dalai-Lama-Besuchs 2012 in Wien gesprochen, bei dem SP-Kanzler Werner Faymann und VP-Außenminister Michael Spindelegger mit dem “Separatisten” aus Tibet zusammentrafen. China grollte, weil die beiden den Dalai Lama wie einen Staatsmann und nicht wie einen geistlichen Führer empfingen. Seitdem galt die Beziehung zwischen den Staaten als unterkühlt – zuletzt weigerte sich China, den Leihvertrag für die Panda-Bären zu verlängern. Offiziell fand man keine Zeit, diesen zu unterschreiben.

Faymann von nur 29 Prozent der Österreicher gewählt

Jetzt aber dürfte es doch zu einem versöhnlichen Ende kommen, nicht zuletzt aufgrund der Intervention von Martin Graf, der dem chinesischen Botschafter Ende August folgenden Brief schrieb:

Mit großer Aufmerksamkeit verfolge ich die Berichterstattung über den Vertrag für die Panda-Bären im Tiergarten Schönbrunn und die Weigerung Chinas, diesen zu verlängern.

Als Grund dafür wird das Treffen von Bundeskanzler Werner Faymann mit dem Dalai Lama angeführt.

In diesem Zusammenhang möchte ich darauf hinweisen, dass Werner Faymann nur von 29 Prozent der Österreicher gewählt wurde und es am 29. September 2013 Nationalratswahlen gibt. Nach diesen Wahlen könnte der Bundeskanzler anders heißen als Werner Faymann von der SPÖ, einer Partei, die u.a. viele außenpolitische Fehler gemacht hat. Nicht nur im Umgang mit China, sondern auch bei der internationalen Zusammenarbeit mit der UNO auf den Golan-Höhen oder auch bei EU-Fragen.

Ich habe Verständnis für die Haltung Chinas, dass der Dalai Lama nicht als Staatsmann empfangen wird, sondern als das, was er ist, ein Oberhaupt einer Glaubensgemeinschaft.

Bei meiner Reise nach China im Mai dieses Jahres hatte ich die Möglichkeit, mit vielen hohen Repräsentanten Ihres Landes zu sprechen, unter anderem auch über dieses Thema. Und ich konnte den Eindruck gewinnen, dass zwischen österreichischen und chinesischen Politikern immer ein Konsens zu finden ist, wenn beide Seiten den nötigen Respekt und Verständnis für die Situation im jeweiligen Land entgegen bringen.

In diesem Sinne möchte ich Sie bitten, Ihren Einfluss für eine Verlängerung des Vertrages betreffend der Panda-Bären geltend zu machen und zu überdenken, ob man ein ganzes Land für das Versagen eines Politikers, der vielleicht schon in ein paar Monaten nicht mehr Bundeskanzler von Österreich ist, bestraft.

Gerne bemühe ich mich als Repräsentant der derzeit drittstärksten Partei des Landes, der FPÖ, für eine konstruktive Lösung und ich hoffe, dass wir gemeinsam einen Beitrag leisten können.

Diesbezüglich stehe ich jederzeit für ein Gespräch zur Verfügung.

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