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12. September 2013 / 10:44 Uhr

Rumänen geben Hunde zur Massentötung frei

Nach dem Tod eines kleinen Buben in Bukarest, der in Folge zahlreicher Hundebisse gestorben war, greift man im postkommunistischen EU-Mitgliedsland Rumänien nun zu drastischen Maßnahmen. Das Parlament in Bukarest hat mehrheitlich beschlossen, dass streunende Hunde generell eingeschläfert werden sollen. Damit möchte die Regierung offensichtlich einem wachsenden Problem Herr werden. Aktuell sollen bis zu 65.000 herrenlose Hunde in Rumänien, und hier vor allem in Bukarest, durch die Straßen ziehen.

Die Straßenhunde sind ein spätes Relikt aus der Ära des kommunistischen Diktators Nicolae Ceausescu, der bis zu seinem Sturz 1989 das Land regierte. Am Ende seines Regimes ließ er große Teile von Bukarest abreißen, um einen neuen Palast der Republik zu bauen. Dafür siedelte er viele Kleingartenbesitzer in Plattenbau-Kleinwohnungen ab. Diese Bukarester Bürger mussten sehr häufig ihre Haustiere, darunter viele Hunde, einfach zurücklassen. Bis Mitte der neunziger Jahre vermehrten sich diese herrenlos gewordenen Hunde auf bis zu 200.000. Durch Sterilisierungsprogramme wurde die Zahl innerhalb der letzten 15 Jahre auf nunmehr 65.000 reduziert.

Nach zwei Wochen im Tierheim bekommen Hunde die Todesspritze

Das Parlament hat nun in einem Gesetzesbeschluss allen rumänischen Städten und Gemeinden aufgetragen, sämtliche herrenlosen Hunde einzufangen. Die Hunde sollen anschließend lediglich zwei Wochen lang in Tierheimen versorgt werden. Wenn sich allfällige Besitzer in dieser Zeit nicht melden bzw. die Hunde adoptiert werden, müssen die Tiere mittels “Todesspritze” eingeschläfert werden. Das Parlament hebelt damit ein Urteil des rumänischen Verfassungsgerichts von 2012 aus, das Straßenhunde grundsätzlich unter Schutz gestellt hat.

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