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6. Oktober 2013 / 20:30 Uhr

Radbeauftragter in Wien: Hohes Budget, niedrige Leistung

“Bisher ist mir nichts aufgefallen!” Das sagte der Wiener Bürgermeister Michael Häupl im Jänner 2013 auf die Frage von Journalisten, was Martin Blum und dessen Radagentur bis dato geleistet hätten. Auch der Wiener ÖVP-Chef Manfred Juraczka stellte die Existenzberechtigung von Blums Funktion Frage. Anlass dieser Wortmeldungen war der vermurkste zweite Ringradweg, der acht Millionen Euro Baukosten verschlang und sowohl Radler als auch Passanten zur Weißglut bringt.

Bis heute hat sich da nichts geändert. Der Ringradweg bleibt ein Problem, ein Zick-Zack-Kurs im 20-Meter-Abstand vom Volkstheater bis zum Karlsplatz. Keiner redet mehr von einer Lösung, die der frühere SPÖ-Verkehrsstadtrat Rudolf Schicker vorschlug. Nämlich auf einer Ringseite die Radfahrer zu positionieren, auf der anderen Ringseite die Fußgänger. Die Radagentur, für die neben Martin Blum auch noch Susanne Reichard, Christian Rupp und Doris Ferbar arbeiten, gibt es seit November 2011. Die grüne Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou hatte sich diese Institution in den Kopf gesetzt. Statt Verbesserungen für Radfahrer gibt es nur Chaos – zuletzt nach dem Umbau der Mariahilfer Straße.

Hohes Budget – niedrige Leistung

Was machen also Martin Blum und seine Mitstreiter mit einem Jahresbudget von sage und schreibe sechs Millionen Euro? Die Personalkosten dürften ziemlich hoch sein, denn sonst ist wenig Nachhaltiges zu sehen, was die Mobilitätsagentur, wie sie richtig heißt, weil sich die Agentur seit Jänner 2013 auch um die Zufußgehenden kümmert, so auf die Beine gestellt hat. Ein Blick in den Jahresbericht 2012 gibt auch kaum Aufschlüsse darüber, was die Agentur das ganze Jahr über so macht. Eine Ausstellung beim Argus Bike Festival, die Herstellung einer Radkarte und das Sperren der Ringstraße für die Radparade, ein Werbeauftritt im Internet sowie die Organisation der Velo-City-Konferenz in Wien sind noch die spannendsten Themen des Arbeitsjahres. Viel mehr ist nicht zu finden, außer das Bekenntnis, den Radfahranteil in der Stadt zu heben. Ein schönes Vorhaben, doch dafür müsste man auch wirklich etwas leisten.

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