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15. Oktober 2013 / 11:00 Uhr

Christen dürfen in Malaysia zu Gott nicht Allah sagen

Mit einem islamistisch zu verstehenden Urteil lassen nun die Gerichtsbehörden in Malaysia aufhorchen. So hat ein Gericht in Kuala Lumpur gegenüber der christlichen Religionsgemeinschaft das Verbot ausgesprochen, für Gott die Bezeichnung “Allah” zu verwenden. Damit folgen die Richter in Malaysia einer Kampagne militanter Islamisten, die seit längerer Zeit für ein generelles Verbot des Wortes “Allah” für andere Religionsgemeinschaften als den Islam eintreten. Und dies, obwohl seit 400 Jahren in der Tradition der Christen Gott in der Landessprache ebenfalls “Allah” heißt.

Die Richter rechtfertigten ihr Urteil mit der Herstellung von Frieden und Harmonie zwischen den Religionsgemeinschaften. Dazu komme laut Gerichtsbehörde, dass diese Gottesbezeichnung “kein integraler Teil der Glaubenspraxis der malayischen Christen” sei. Die Rechte der christlichen Minderheiten hätten sich dem Allgemeinwohl des Religionsfriedens, der von der islamischen Mehrheitsbevölkerung gewünscht werde, unterzuordnen. Aktuell sind 60 Prozent der 28 Millionen Malayen Muslime.

Malayische Christen wollen sich gegen Urteil wehren

Die malayischen Christen wollen sich jedenfalls gegen dieses Urteil zur Wehr setzen. Ben Kong Tan, Exekutivsekretär der Christlichen Föderation von Malaysia, kündigte eine Berufung vor dem Höchstgericht in Kuala Lumpur an. Unterstützung erhalten die Christen von der Gesellschaft für bedrohte Völker, die die Vorgangsweise der Gerichtsbehörden in Malaysia ebenfalls heftig kritisierte. Demgegenüber jubelt der Präsident der radikalislamischen Organisation Perkasa, Ibrahim Ali, über das Urteil und nennt die Entscheidung eine “erfolgreiche Rückeroberung” des Namens Allah durch die Muslime.

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