Immer mehr Kinder in Deutschland werden regelrecht mit Psychopharmaka “vollgepumpt”. Dies ist das Ergebnis des aktuellen “Arzneimittelreport 2013. Der Report belegt, dass in den vergangenen Jahren 2005 bis 2012 die Verschreibung von Antipsychotika um ganze 41 Prozent angestiegen ist. Die Zahlen alarmieren, noch dazu geschieht die Verschreibung vermehrt durch Hausärzte und nicht durch dazu speziell ausgebildete Fachärzte.
Als Grund für die steigende Medikation der Kinder und Jugendlichen in Deutschland wird das Auftreten sogenannter Aufmerksamkeits-/Hyperaktivitätsstörungen (ADHS) angegeben. Insbesondere die 10- bis 14-Jährigen sind Zielgruppe medikamentöser Behandlung dieser “Zivilisationserkrankung”.
20 Prozent junger Menschen mit Psychoproblemen
Offizielle Statistiken gehen von gut 20 Prozent junger Menschen in Deutschland aus, die “psychische Auffälligkeiten” aufweisen sollen. Diese Zahlen sind in den vergangenen Jahren allerdings im Verhältnis zum massiven Medikamenteneinsatz nicht dramatisch gestiegen. Trotzdem greifen gerade die Hausärzte als “Patentlösung” für ihren kleinen Patienten immer häufiger zur “Beruhigungspille.” Dabei sind diese Medikamente für die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen wegen ihrer Begleitfolgen oft gar nicht zugelassen.
Vor allem die oft von Mediziner gestellte “Generaldiagnose” ADHS wird von vielen Erziehungswissenschaftlern angezweifelt. Ihre Kritik bringen sie in diesem Zusammenhang auf den Punkt: “Medikamente gegen Erziehungsprobleme sind der falsche Weg.” Der als Entdecker von ADHS geltende US-Psychiater Leon Eisenberg hat kurz vor seinem Tod sogar eingeräumt, die Krankheit sei “konstruiert”.
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