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28. November 2013 / 14:27 Uhr

Die Früchte der Medienhetze: Denkmal am Innsbrucker Friedhof geschändet

In Innsbruck tobt seit Wochen ein immer intensiver werdender Kampf um eine Verbandstagung der Deutschen Burschenschaft. Von der Innsbrucker Burschenschaft Brixia organisiert, geriet das Treffen – so viel ist Routine – ins Visier linker Kreise, die in ihrem Kampf gegen Andersdenkende auf Grundrechte wie Meinungs- und Versammlungsfreiheit längst keine Rücksicht nehmen.

Die in der Tiroler Hauptstadt mit maßgeblicher linker Unterstützung als Bürgermeisterin regierende ÖVP-Dissidentin Christine Oppitz-Plörer – selbst Mitglied zweier katholischer Damenverbindungen – ließ sich bereitwillig vor den linksextremen Karren spannen und setzte die Vertragsauflösung der Messe Innsbruck als Veranstaltungsort durch. Einspringen muss der Steuerzahler, der die Vertragsstrafe und die Zusatzkosten für ein Ersatzquartier begleichen muss. Wo das Treffen nun am Samstag stattfindet, sagen die Burschenschafter verständlicherweise nicht. Es wird aber in Innsbruck sein.

Tiroler Tageszeitung führt Medienfront an

Als Zentralorgan der Burschenschafter-Vertreiber hat sich die Tiroler Tageszeitung (TT) profiliert. Dafür ausschlaggebend dürften familiäre Verbindungen zwischen der Redaktion und einem maßgeblichen Betreiber der Innsbrucker Antifa-Bewegung sein, gilt die Zeitung doch sonst als stramm ÖVP-nah und wäre bestenfalls prädestiniert, in einen Chor der Gegner einzustimmen, ihn aber nicht unbedingt zu dirigieren. Als redaktioneller Einpeitscher wirkt der Journalist Peter Nindler. Mit einem seiner hetzerischen Kommentare war er nun Stichwortgeber für die Schändung eines Denkmals und mehrerer Gräber auf dem Innsbrucker Westfriedhof.

Der Mut der Mehrheit

“Die Politik soll ruhig mutig sein”, forderte er in dem am Abend des 24. November vorab publizierten TT-Leitartikel die Vertragsauflösung – so als ob es auch nur einen Anflug von Mut erfordern würde, sich gegen die von der veröffentlichten Meinung permanent gescholtenen Burschenschaften zu stellen. Nindler wörtlich:

Will man die deutschnationalen Burschenschaften in einem öffentlichen Raum wie der Innsbrucker Messehalle haben oder nicht? Die Antwort ist einfach: nein! Denn sie haben es bisher verabsäumt, klare Trennlinien zur Vergangenheit und zu extrem rechten Positionen zu ziehen. Vielmehr sind das Liebäugeln mit Verharmlosungen des Dritten Reichs und die bewusste Provokation damit Teil ihres ewiggestrigen Burschenschafterrituals. Dass die rechte Innsbrucker Studentenverbindung “Suevia” bis heute nicht den Namen ihres ehemaligen Mitglieds und SS-Studentensturmführers Gerhard Lausegger vom Totendenkmal am Westfriedhof gelöscht bzw. mit dem Zusatz versehen hat, dass er einer der Mörder der Pogromnacht war, verdeutlicht ihr krudes Verständnis von Erinnerungskultur. Die “Deutschen Burschenschafter” haben die Vergangenheit nicht aufgearbeitet, sondern verharmlosen sie.

Noch in der auf das Erscheinen des Kommentars folgenden Nacht schritten mutmaßliche Linksextremisten zur Tat. Sie schändeten das von Nindler – nicht zum ersten Mal – kritisierte Denkmal der Burschenschaft Suevia, indem sie dem Standbild eines Chargierten die Nase und weitere Teile des Kopfes abschlugen. Tatwerkzeug dürfte eine Grablaterne aus Metall gewesen sein, welche die Täter von einem benachbarten privaten Grab abrissen. Auch ein Corpus Christi auf einem neben dem Denkmal stehenden Holzkreuz wurde zerstört.

Klare Worte vom Obmann der Suevia

Der Obmann der Burschenschaft Suevia, Roland Weinert, hat Unzensuriert.at zum Denkmal und zu dessen Schändung eine Stellungnahme übermittelt. Darin heißt es:

Die Innsbrucker Burschenschaft Suevia hat auf den Totenlisten ihres Denkmals als einen unter mehr als 500 verstorbenen ehemaligen Mitgliedern auch Dr. Gerhard Lausegger angeführt. Er war in der Pogromnacht des Jahres 1938 mitverantwortlich für den grausamen Tod des Leiters der Kultusgemeinde Innsbruck Ing. Berger. Wie in Österreich üblich wurde die mit seiner Person verbundene Tat auch bei uns lange Zeit verschwiegen. Nach intensiver interner Aufarbeitung hat sich die Burschenschaft Suevia dazu entschieden, die historischen Fakten nicht durch eine bloße Streichung des Namens zu leugnen.

Wir haben uns bewusst dafür entschieden, dazu zu stehen, dass auch ein Mensch, der so viel Schuld auf sich geladen hat, bei uns einst Mitglied war. Wir können diese unsagbar grausame Tat und die dahinterstehenden Beweggründe nicht nachvollziehen und die damit verbundene Geisteshaltung liegt uns fern. Es fällt uns daher leicht, uns von Nationalsozialismus und Antisemitismus aufs Schärfste abzugrenzen und zu distanzieren.

Als Teil unserer Geschichte müssen wir aber damit leben und dachten den Friedhof als Ort der stillen Erinnerung als richtigen Platz. Vielleicht hätte es nur eines Gesprächs und nicht der in der Nacht vom 24. auf den 25. stattgefundenen Zerstörung unseres Denkmals bedurft, um sich über andere Sichtweisen auszutauschen. Bis dato glaubten wir den Friedhof als von der politischen Auseinandersetzung ausgenommenen Ort, an dem Opfer und Täter die letzte Ruhe(?) finden können.

Dem ist in Innsbruck nicht so.

Weinerts Worte strafen Nindler und seine journalistischen Jagdkollegen Lügen, wenn diese  behaupten, Burschenschaften würden sich nicht mit ihrer Geschichte auseinander setzen.

ORF filmte geschändetes Denkmal – und ignorierte die Tat

Dessen ungeachtet fand die Denkmalschändung in der Tiroler Tageszeitung bis heute mit keinem Wort Erwähnung. Noch frecher berichtete zu diesem Thema der ORF, dem Weinert die oben zitierte Stellungnahme ebenfalls übermittelt hatte. Er berichtete in der Sendung “Tirol heute” über das Denkmal und filmte es, ohne die Zerstörung zu erwähnen, mit bereits ramponiertem Kopf. Die Stellungnahme der Burschenschaft Suevia wurde in dem mehr als dreiminütigen Bericht mit keinem Wort erwähnt.

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