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5. Feber 2014 / 16:00 Uhr

Historiker Ferguson: Keine deutsch-österreichische Alleinschuld am Ersten Weltkrieg

Von prominenter Seite wird die seit 1918 von den Alliierten und weiten Teilen der Geschichtswissenschaft vorgetragene alliierte Kriegsschuld-Zuschreibung gegen Österreich-Ungarn und das Deutsche Reich erschüttert. Der britische Historiker Niall Ferguson hat anlässlich des Gedenkjahrs 1914 die Rolle Großbritanniens und der übrigen Allierten im Ersten Weltkrieg kritisch durchleuchtet. In einem Beitrag für das BBC History Magazine vertritt Ferguson die These, dass die Mittelmächte keineswegs die Alleinschuld am Beginn des Ersten Weltkriegs getragen hätten. Der Ausbruch dieses blutigen Völkerringes sei laut Ferguson vielmehr das Resultat einer ganzen Reihe von Kausalentwicklungen gewesen, die schlussendlich in diesen Weltkrieg mündeten.

Dabei bewertet der britische Historiker etwa die Rolle Großbritanniens gänzlich neu. Laut Ferguson hätten die Briten die Möglichkeit gehabt, sich aus dem Krieg herauszuhalten – ja sie hätten in Wahrheit sogar mit einem deutsch-österreichischen Sieg gut leben können. Darüber hinaus sei etwa das Deutsche Kaiserreich in seinen Strukturen zu Beginn des Ersten Weltkriegs in Relation “viel demokratischer” gewesen als etwa Großbritannien.

Unterstützung des Thronfolger-Mordes war fataler Fehler

Neben der Kritik an der speziellen Rolle Großbritanniens und dem Herausarbeiten potentieller Alternativen in den Jahren 1914 bis 1918 setzt sich Ferguson auch überaus kritisch mit der Rolle der Alliierten nach dem Thronfolger-Mord an Franz Ferdinand in Sarajewo auseinander. So sei Österreich-Ungarn massives Unrecht widerfahren, da die Alliierten eigentlich Terroristen unterstützt hätten, indem sie den Serben zur Seite geeilt sind.

Ferguson zieht hier einen provokanten Vergleich mit der potentiellen heutigen Situation, wenn ein US-amerikanischer Vizepräsident durch Terroristen ermordet würde und die anderen Mächte sich auf die Seite des Auftraggeber-Regimes – beispielsweise des Iran – stellen würden – und nicht an die Seite der USA.

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