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16. März 2014 / 08:30 Uhr

Im wissenschaftlichen Betrieb dominiert zusehends Englisch

Nicht nur um die heimischen Dialekte steht es momentan schlecht, auch die gesamte deutsche Sprache verliert im internationalen Vergleich zusehends an Bedeutung. Das zeigt sich vor allem im wissenschaftlichen Betrieb an den Universitäten im deutschsprachigen Raum und deren Publikationen. Deutsch als wissenschaftliche Sprache ist nahezu schon verpönt. Viele Kurse, etwa an der Universität Wien, werden nur in englischer Sprache angeboten. Drastisch verschlimmert hat sich dieser Trend in den letzten Jahrzehnten im Zuge der Globalisierung. Außerhalb des deutschsprachigen Raumes werden Publikationen auf Deutsch kaum mehr wahrgenommen. Wichtige deutschsprachige Literatur taucht in vielen englischsprachigen Werken im Literaturverzeichnis gar nicht mehr auf.

Deutsche Muttersprachler im wissenschaftlichen Betrieb benachteiligt

Das wirkt sich natürlich auch auf die Forschungsarbeiten und die Erkenntnisgewinnung der deutschsprachigen Studenten und Wissenschaftler aus, da so ein Wettbewerbsvorteil für englische “native speaker” besteht. Kann man sich in seinen eigenen Forschungsfeldern nicht mehr der Muttersprache bedienen, leiden auch die Qualität und Reputation der Arbeit darunter. Kaum verwunderlich ist es dann, dass sich die besten Universitäten der Welt stets in englischsprachigen Staaten befinden. Eine weitere fatale Folge ist, dass sich englischsprachige Arbeiten kaum mehr mit traditionellen, älteren und in deutscher Sprache verfassten Werken auseinandersetzen oder diese zitieren.

Antrag der FPÖ zur Stärkung von Deutsch an Universitäten abgeschmettert

Der ehemalige Wissenschaftsminister Karl-Heinz Töchterle heftete sich in seiner Amtszeit gerne an die Fahnen, Deutsch als Wissenschaftssprache stärken zu wollen, vor allem in osteuropäischen Gebieten. Ein entsprechender Antrag  des FPÖ-Abgeordneten Martin Graf im letzten Jahr, welcher vorsah, Abschlussarbeiten in einer Fremdsprache auch verpflichtend in deutscher Sprache abzugeben, wurde jedoch vom Wissenschaftsausschuss des Nationalrats abgelehnt. Den Regierungsparteien dürfte es also doch nicht so ernst sein, dem den Verlust der Wissenschaftstauglichkeit des Deutschen Einhalt zu gebieten.

Neben der FPÖ engagiert sich in Berlin der “Arbeitskreis Deutsch als Wissenschaftssprache” für eine Stärkung der deutschen Sprache im wissenschaftlichen Betrieb.

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