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21. März 2014 / 15:07 Uhr

Türkischer Autokrat Erdogan verbietet Twitter in seinem Land

Immer autoritärer gibt sich der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan. Nach Demonstrationsverboten und dem Versuch, auf die Berichterstattung türkischer Zeitungen und Radiostationen massiv Einfluss zu nehmen, steht jetzt der Kurznachrichtendienst Twitter im Fokus von Erdogans Machtspielen. Anlässlich einer Wahlveranstaltung seiner Partei AKP stellte er Twitter als Gefahr für die nationale Sicherheit der Türkei dar und kündigte die sofortige Abschaltung des Dienstes in der Türkei an. Wörtlich hatte Erdogan am Donnerstag erklärt: “Twitter und solche Sachen werden wir mit der Wurzel ausreißen. Was dazu die internationale Gemeinschaft sagt, interessiert mich überhaupt nicht.”

Erdogan möchte offensichtlich verhindern, dass die Opposition vor den türkischen Kommunalwahlen am 30. März über Twitter Stimmung gegen die Politik der AKP macht. Vor allem die Enthüllung weiterer Korruptionsfälle im Umfeld der Regierungspartei machen dem türkischen Ministerpräsidenten zu schaffen. Negatives Echo möchte er unbedingt verhindern. Für Erdogan ist Twitter schon lange ein Dorn im Auge, da kritische Meldungen nicht beeinflusst werden können. Und Twitter ist in der Türkei überaus beliebt. Jeder dritte Türke nutzt das soziale Medium. Insgesamt sind das elf Millionen Menschen.

Erdogan fährt bei sozialen Medien Zwei-Firmen-Theorie

Erdogan fährt allerdings in Sachen soziale Medien eine Zweifirmentheorie. Während er für die Opposition Twitter und Co. verbieten möchte, nutzen er und seine AKP diese Plattformen gerne für die eigene Regierungspropaganda. So hat Erdogan selbst 3,4 Millionen Follower auf Twitter, gleichzeitig ließ er nun innerhalb der AKP eine 6.000 Personen umfassende Propagandaabteilung aufbauen, die die sozialen Medien gezielt mit Regierungsbotschaften versorgen soll.

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