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31. März 2014 / 07:00 Uhr

Kommunalwahlen in Frankreich: Front National legt weiter zu

Am Sonntag, dem 30. März, gab es die zweite Runde der Kommunalwahlen. Letzte Woche konnte der patriotische Front National (FN) stark zulegen. In der ersten Runde hatte der FN auf Anhieb das Rathaus der Kleinstadt Henin-Beaumont in Nordfrankreich gewonnen. Der 41-jährige FN-Generalsekretär Steeve Briois wurde dort offiziell schon zum Bürgermeister gekürt. Gesamt gesehen war der FN überraschend stark. Er war in 328 der insgesamt 6.455 Kommunen in der Stichwahl vertreten; in der ersten Runde ist er in 21 Kommunen auf den ersten Platz gekommen.

FN erzielt bestes Ergebnis seiner Geschichte

In der zweiten Runde konnte der FN weitere Rathäuser erobern und spricht “vom besten Ergebnis in der Geschichte” der Partei. In rund zehn weiteren Städten konnte sich die Partei, die von Marine Le Pen angeführt wird, durchsetzen. Darunter Frejus, Beziers und Hayange. Der Vize-Präsident der FN, Florian Philippot, sprach vom “besten Ergebnis bei Kommunalwahlen in der Geschichte” der Partei. Die FN werde “vielleicht 1.200 Abgeordnete” stellen, die bisherige Bestmarke lag bei 1.000 Abgeordneten im Jahr 1995. Marine Le Pen feiert ihre Partei schon als “erste Partei Frankreichs”, die endlich die Macht der “Blockparteien” Parti Socialiste und UMP aufbreche. Sie sprach vom “Ende einer politischen Landschaft, die in zwei Lager polarisiert ist”. Der FN sei nun die “dritte große politische Kraft” Frankreichs, so Le Pen.

Niedrige Wahlbeteiligung

Landesweit trat der FN nur in einem Teil der 37.000 Kommunen an und kam damit auf 9 Prozent. Laut ersten Exit-Polls kamen die regierenden Sozialisten landesweit auf 42 Prozent, hinter der konservativen UMP mit 49 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag mit 61,5 Prozent auf einem historischem Tiefststand.

Sozialisten nervös

Die erneute schwere Schlappe der Sozialisten auch im zweiten Wahlgang lässt in Frankreich die Spekulationen über ein neues Kabinett unter Hollande blühen. Der Staatschef Francois Hollande ?scheint für Änderungen bereit zu sein. Er habe die Wähler verstanden und werde seine Lehren daraus ziehen, ließ er bereits nach Wahlrunde eins verlauten. Mit Blick auf die Europawahl im Mai bleibt ihm nicht viel Zeit, wenn neue Namen noch wirken sollen. Umfragen sehen seine Sozialisten hinter der konservativen UMP und dem FN derzeit nur auf Platz drei.

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