An einer Zwangs-Abgabe auf alle Sparguthaben bastelt nun die spanische Regierung. Der Minister für Finanzen und öffentliche Verwaltung, Cristobal Montoro, möchte schon bald die spanischen Bankkunden kräftig zur Ader lassen. Grundlage dafür ist die Niedrigzins-Politik der Europäischen Zentralbank. Diese soll die Grundlage für die Einführung einer Steuer oder Gebühr auf Einlagengelder sein. Mit dieser Maßnahme möchte der Christdemokrat Montoro erreichen, dass die Sparer ihr Geld für Konsum- und Investitionsgüter ausgeben und nicht ansparen.
Bereits im Juli möchte der Minister mit seinen Beratern und höchsten Finanzbeamten darüber diskutieren, wie man eine möglichst wasserdichte Lösung zu Gunsten der Staatsfinanzen basteln kann.
Millionen spanischer Bankkunden könnten schon bald Kapitalflucht starten
Doch Montoro könnte die Rechnung ohne den Wirt in Sachen Zwangs-Abgabe für Sparer gemacht haben. Realistisch ist, dass es unter den spanischen Sparern zu einer Kapitalflucht von den dortigen Bankinstituten kommt. Viele Spanier könnten ihre Gelder in andere EU-Staaten oder die Schweiz transferieren.
Und auch den Unabhängigkeitsbewegungen in Katalonien und im Baskenland wird die Diskussion über eine Zwangs-Abgabe auf Sparguthaben wohl zusätzlichen Auftrieb geben. Die Basken und Katalanen können nämlich diesem Anschlag auf die Sparguthaben nämlich am leichtesten entgehen, indem sie sich für unabhängig erklären.
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