Immer erschreckendere Ausmaße nimmt der sogenannte “Kinder-Eheboom” im islamistischen Gottesstaat Iran an. Allein zwischen März und Dezember 2013 sollen insgesamt 31.000 Mädchen unter 15 Jahren zwangsverheiratet worden sein. Ein Großteil der Mädchen wird für ein sogenanntes “Brautgeld” an weit ältere Männer einfach verkauft. 2011 wurden “nur” 7.440 Mädchen im Kindesalter zwangsverheiratet.
Gesetzliche Deckung finden diese Kinderehen im islamischen Recht, auf dem das Eherecht im Iran basiert. So können Mädchen ab dem 13. Lebensjahr und Buben ab dem 15. Lebensjahr grundsätzlich heiraten. Damit findet das islamische Rechtssystem jedoch keineswegs das Auslangen.
Iranische Gerichte können auf Antrag die Ehefähigkeit auch unter diesen Altersgrenzen festsetzen. So können auf Antrag der Eltern selbst sieben- oder achtjährige Mädchen bereits “heiratsreif” gemacht werden. Unter der Regentschaft des Schahs von Persien vor 1979 lag das Alter für eine Ehe noch bei 18 Jahren.
Hohe Scheidungsrate und kein Schutz für Kinderfrauen
Neben der hohen Anzahl an Kinderehen gibt es auch eine entsprechend hohe Scheidungsrate – wo dies von den örtlichen Behörden bzw. geistlichen Würdenträgern noch toleriert wird. So soll es jährlich durchschnittlich 800 Scheidungen im Iran geben, bei denen die “Ehefrauen” zwischen zehn und 14 Jahre alt sind, weitere 15.000 Scheidungen, bei denen das Alter der “Ehefrauen” bei 15 bis 19 Jahren liegt.
Flüchten Mädchen und junge Frauen vor ihren wesentlich älteren und oft gewalttätigen Ehemännern oder werden sie verstoßen, dann stehen ihnen keinerlei Hilfseinrichtungen zur Verfügung: Es gibt weder Frauenhäuser oder ähnliche Anlaufstellen, wo sie Zuflucht finden können.
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