In Deutschland gibt es seit einigen Monaten das Betreuungsgeld: Mütter, die sich dazu entscheiden, ihre Kinder zuhause zu erziehen, statt sie in fremde Obhut zu geben, haben Anspruch darauf. Ab August sind es nun 150 Euro, die man monatlich erhält. Dass viele Eltern dieses Angebot auch annehmen, stößt der SPD sauer auf.
Eine Studie hat den Effekt des Betreuungsgeldes untersucht. Bildungsferne und Migrantenfamilien sehen laut deren Ergebnis jenes Geld als Hauptgrund, ihre Kinder zuhause zu lassen. Die Parteien linksseits der CDU behaupten, gerade die Kinder jener Familien seien in der Obhut des Staates besser aufgehoben, damit “Chancengerechtigkeit” geleistet werden könne, berichtet die FAZ.
Studie stammt von 2013
Nachdem das Thema quer durch die Zeitungen getrieben wurde, stellte sich heraus, dass die Studie von 2013 stammte – bevor das Betreuungsgeld überhaupt eingeführt wurde. Dies wird freilich in den noch und nöcher wiederholten und kopierten Artikeln quer durch die Medienlandschaft nicht erwähnt.
Kein Recht auf eigene Erziehung
Überdies geht es beim Betreuungsgeld prinzipiell um Unter-Drei-Jährige, die bereits mehrfach erwiesenermaßen von sogenannter “Frühkindlicher Bildung” weniger profitieren als von gesunder, intakter Familienbeziehung – gerade, wenn die Betreuungsqualität suboptimal ist, was sich bei dem explosionsartigen Zuwachs an deutschen Krippenplätzen kaum vermeiden lässt. Wohl deshalb liegt der Fokus der Berichterstattung auf den “Problemfamilien” – es wird suggeriert, dass gewisse Eltern kein Recht darauf haben dürften, ihre Kinder selbst zu erziehen. Ist diese Denkweise erst einmal etabliert, kann sie leicht um weitere Kriterien der schlechten Elternschaft erweitert werden.
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