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6. August 2014 / 18:00 Uhr

Flüchtlinge überfallsartig in 4-Sterne-Kurhotel einquartiert

Über das Flüchtlingszentrum in Traiskirchen verhängte Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll persönlich einen Aufnahemstopp, weil viel mehr Asylsuchende dort untergebracht sind als vereinbart. Seither scheinen die Diskussionen und Aufschreie um Auswegslösungen nicht mehr abzureißen. Indes scheint die Regierung, insbesondere das Innenministerium, aber schlichtweg über die Bevölkerung hinweg zubestimmen. Leidtragende sind wie so oft die Anrainer in diversen Ortschaften.

Gallspacher verzweifeln

Der Gallspacher Hof, ein ehemaliges Kurhotel, steht seit einiger Zeit leer. Früher war es ein Vier-Sterne-Hotel und so ist es auch immer noch eingerichtet. Seit zwei Jahren werden dort etwa 36 Minderjährige aus Afghanistan betreut und auch langsam und gut integriert. Nun jedoch kamen unangemeldet 100 weitere Asylanten hinzu.

Ohne das Wissen der Bevölkerung und sogar des Gallspacher Bürgermeisters, Siegfried Straßl, wurde das behindertengerechte Hotel von Günther Wurm als Ausweichquartier für weitere Flüchtlinge umfunktioniert. Mitgeteilt wurde dem 71-jährigen Besitzer des Kurhotels, dass dort Kriegsversehrte, bettlägrige Asylwerber und Querschnittsgelähmte versorgt werden sollten – dazu hat er sein Haus auch ursprünglich umbauen lassen. Auf die ortsansässige Bevölkerung wirken die Zuwanderer jedoch kerngesund und erregen in der Umgebung immer mehr Unmut.

Misstrauen in der Bevölkerung wächst

Eine einzige Fürsprecherin der vielen Asylsuchenden glaubt, dass die Anwohner den armen Menschen Unrecht tun würden. Sie wohnt allerdings weit entfernt vom Ortskern. Von der überfallsartigen Aktion soll weder Soziallandesrätin Jahn gewusst haben noch Landeshauptmann Pühringer. Der rote Bürgermeister Straßl scheint mit seinem Latein ebenfalls am Ende zu sein und teilt den Unmut der Anrainer. Er wurde von einem Sprecher des Innenministeriums angerufen und vor vollendete Tatsachen gestellt – eine Diskussion war nicht vorgesehen. Ausrichten kann er gegen die Entscheidung von ganz oben nun aber kaum etwas.

Im 2400-Seelen-Ort steht man den Ankündigungen des Ministeriums, dass die unbestimmte Zahl an Flüchtlingen nur vorübergehend dort einquartiert werden solle, immer misstrauischer gegenüber. Einige Asylsuchende wurden nun mit teuren Handys und Laptops gesehen, deren Leistbarkeit viele Bewohner der kleinen Ortschaft nicht nachvollziehen können. Auch der ständig wachende Schweizer Sicherheitsdienst ORS erweckt nur wenig Vertrauen in der Bevölkerung. 

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