Der Reformmotor stottert im insolventen Griechenland an allen Ecken und Enden. Nun muss sich der Internationale Währungsfonds (IWF) mit den explodierenden Außenständen der griechischen Sozialversicherungsträger bei den griechischen Sozialversicherten herumschlagen. Aktuell geht es um knappe 18 Milliarden Euro, die die Griechen an Sozialbeiträgen schuldig sind. Der IWF möchte nun, dass eine private Inkasso-Firma die Beiträge radikal eintreibt, um die Sozialkassen vor der sicheren Insolvenz zu bewahren.
Dies lehnt das rot-schwarze Regierungsbündnis in Athen jedoch ab. Weder Ministerpräsident Antonis Samaras (Nea Dimokratia) noch Finanzminister Gikas Hardouvelis wollen das Sozialversicherungs-Inkasso aus der Hand geben.
210.000 Sozialversicherte zahlen ihre Beiträge nicht
Aktuell gibt es 210.000 Sozialversicherte, die überhaupt keine Sozialversicherungsbeiträge zahlen wollen oder können. Von den ausstehenden Beiträgen konnten in der jüngeren Vergangenheit lediglich 143 Millionen Euro vollständig eingetrieben werden, bei weiteren 1,1 Milliarden Euro wurden Eintreibungsmaßnahmen eingeleitet. Derzeit kümmern sich aber landesweit lediglich 250 Sozialversicherungsangestellte um die Beitragseintreibung.
Der IWF fordert deshalb von Samaras und Hardouvelis die umgehende Verdoppelung des Mitarbeiterstabs und beharrt weiterhin auf dem Privat-Inkasso der Sozialversicherungsbeiträge. Bis Ende September soll die Athener Regierung nun den Missstand der Eintreibung nach den Vorgaben des IWF sanieren.
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