Als Folge des Bürgerkrieges in der Ukraine, aber relativ unbemerkt von den westlichen Medien, steht die einheimische Währung Hrywnja kurz vor dem Kollaps. Seit Monaten befindet sich der Hrywnja im freien Fall und auch um die ukrainische Wirtschaft steht es mehr als schlecht. Die seit zwei Jahren andauernde Rezession dürfte sich nun verschärfen.
USA profitieren
So ist der Hrywnja alleine in diesem Jahr um 40 Prozent im Wert gegenüber dem Dollar gefallen. Trotz Gegenmaßnahmen der Nationalbank, welche den Leitzins auf 12,5 Prozent erhöhte, fällt der Kurs immer weiter. Von der Währungs- und Wirtschaftskrise in der Ukraine profitieren hingegen die USA. Denn durch den schwachen Hrywnja wird wiederum der “sichere Hafen” des Dollars bei vielen Anlegern, aber auch Ukrainern attraktiver und das kommt der ebenfalls kriselnden Währung nur zugute. Aber auch um die zahlreichen Gasfelder im umkämpften Osten der Ukraine wird von Seiten der USA fleißig gebuhlt. Dort will ja bekanntlich die Firma des Sohnes des amerikanischen Vizepräsidenten Joe Biden für die nächsten sieben Jahre durch Fracking Gas fördern. Eine kollabierende ukrainische Wirtschaft stärkt dabei den Verhandlungsspielraum der USA.
Leistungsschwächste Wirtschaft 2014 in der Ukraine
Doch die Wirtschaft der Ukraine könnte noch vor der Realisierung dieser Pläne kollabieren. Aktuell schrumpft die Wirtschaft in einem Rekordtempo von 6,5 Prozent, auch der 17 Milliarden Dollar Kredit des Internationalen Währungsfonds IWF im April hat daran nichts geändert. Nun ist auch noch der ukrainische Wirtschaftsminister Pawlo Scheremeta zurückgetreten, nachdem bereits der Antikorruptionsbeauftragte der Regierung zurücktrat. Im September wird dazu die Refinanzierung von Schulden in der Höhe von 2 Milliarden Dollar aus Fremdwährungen fällig. Die Ukraine ist somit gänzlich auf finanzielle Hilfe aus dem Ausland angewiesen, allen voran der EU und den USA. Schon jetzt gilt die ukrainische Wirtschaft als die leistungsschwächste im Jahr 2014.
Artikel teilen