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1. September 2014 / 15:00 Uhr

Ausnahmezustand in Zell am See: Urlaubsgäste fünf Stunden am Weiterfahren gehindert

Zell am See erlebte ausgerechnet am stärksten Rückreisetag des Jahres ein noch nie da gewesenes Verkehrschaos. Tausende Urlaubsgäste wurden stundenlang an der Ab- oder Anreise gehindert, der Durchzugsverkehr sage und schreibe fünf Stunden zum Stillstand gebracht. Grund: Am 31. August fand der Triathlon statt, und dafür wurden alle wichtigen Straßen gesperrt. Es herrschte ein Ausnahmezustand, der die Betroffenen zur Weißglut brachte.

Bei den Organisatoren der Sportveranstaltung nachgefragt, argumentierte man damit, dass am Triathlon 1.200 Akteure teilnähmen und Zell am See durch dieses Event 20.000 Nächtigungen verzeichne. Also wurden die Straßen von 10.30 bis 15.30 Uhr dicht gemacht. Über diese Sperre habe man – so die Veranstalter – die Öffentlichkeit rechtzeitig informiert. Offenbar aber zu wenig, denn die Urlaubsgäste standen plötzlich in einem Stau und wussten nicht, wie es ihnen geschah. Ausweichmöglichkeiten gab es keine. Jeder, der in die Falle tappte, musste bis zu fünf Stunden im Auto oder auf dem Motorrad ausharren.

Polizisten als Prellböcke

Die Nerven lagen blank. Die Polizisten, die die Absperrungen bewachten, wurden zu Prellböcken der aufgeheizten Masse. In Minutenabständen bekamen sie den Unmut der Urlaubsgäste zu spüren. Ein Mann aus Neusiedl am See, der auf dem Weg nach Bregenz war, konnte die Situation überhaupt nicht verstehen. “Wenn bei uns auch nur ein kleines Stück Bundesstraße gesperrt wird, gibt es einen Riesenwirbel”, sagte er. Es wäre die Hölle los, wenn es – wie in Zell am See – nicht einmal eine Umleitungsstrecke geben würde. Der Burgenländer war nur einer von vielen, die kopfschüttelnd vor den Polizisten Aufstellung nahmen. So etwas hätten sie noch nie erlebt, war der allgemeine Tenor.

Wer mag es den Uniformierten verdenken, dass sie nach Aufhebung der Sperre, exakt um 15.30 Uhr, regelrecht die Flucht ergriffen und die wütende Menge mit dem Verkehrs-Chaos im Stich ließen? Zell am See mag mit dem Triathlon zwar zusätzliche Nächtigungen bekommen haben, aber mit der fünfstündigen Straßensperre hat man Zehntausende schwer verärgert und keine gute Werbung für den Tourismusort gemacht.

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