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Um mindestens 3.800 Euro flogen Ministerin Gewessler und Co. klimaschädlich u.a. nach Katar. Erreicht wurde nichts.

25. Mai 2022 / 17:42 Uhr

Regierung flog teuer und klimaschädlich nach Katar, um Gas zu kaufen

Der freiheitliche Generalsekretär Michael Schnedlitz stellte an Leonore Gewessler, die zuständige Ministerin für Klimaschutz, Umwelt und Energie, eine parlamentarische Anfrage in Sachen „Spontanreise nach Abu Dhabi und Doha“. Bekanntlich waren Bundeskanzler Karl Nehammer und die damalige Ministerin Elisabeth Köstinger (beide ÖVP) samt der grünen Gewessler in die Vereinigten Arabischen Emirate und nach Katar geflogen, mit dem Ziel, sich von Russlands Gas- und Öl-Importen unabhängig zu machen.
Regierungs-Flug zu Ölscheichs ohne konkrete Ergebnisse
Mehr als 3.800 Euro an Kosten sind angefallen, wobei noch nicht einmal die Kosten des vom Bundeskanzleramt organisierten Bedarfsfliegers eingerechnet wurden. Die an der Reise teilnehmende Truppe flog übrigens nicht im gleichen Flieger.
Geradezu abstrus liest sich folgender Satz in der Anfragebeantwortung:

Fast 80 Prozent der Gasimporte kommen aus Russland. Österreich muss sich rasch aus dieser drastischen Abhängigkeit befreien, das wurde mit dieser in sehr kurzer Zeit organisierten Reise unter Beweis gestellt.

Wie unter Beweis gestellt wurde, dass sich Österreich aus der Abhängigkeit des russischen Gases befreit habe, bleibt fraglich, zumal die OMV bei weitem nicht so entspannt ist wie die Ministerin. Kurzfriste Alternativen gäbe es keine. Der Vertrag mit der russischen Gazprom sei erst im Jahr 2018 verlängert worden und laufe bis 2040. Und bezahlt werden müsste bald in Rubel. Mit den Vereinigten Arabischen Emiraten oder anderen arabischen Öl-Multis gibt es keinerlei Lieferverträge, die Reise war also buchstäblich für die Fisch’.
Gewessler träumt von sinkendem Gasverbrauch
Die Ministerin spekuliert aber ohnehin, dass der Gasverbrauch ab 2027 sinken werde. „Jede Gastherme, die wir tauschen, macht uns unabhängiger“, wird sie zitiert. Österreich müsse die eigene Produktion mit Biogas und grünem Wasserstoff erhöhen, aber auch neue Lieferländer aufbauen – von Norwegen bis Katar. Das heiße, dass sich Österreich in großem Ausmaß am gemeinsamen Gaseinkauf der EU beteiligt. Wie allerdings das Gas von Katar nach Österreich kommen sollte, bleibt sie schuldig. Da keine Pipelines vorhanden sind, würde das Gas komprimiert mit Schiffen, die besonders umweltschädlich fahren, nach Europa transportiert werden, wo es dann auch Häfen bräuchte, die entsprechende Terminals zur Entladung haben. Und von dort müssten sie dann mit Tankwagen oder -Waggons erst nach Österreich gebracht werden.
Strombasierte erneuerbare Kraftstoffe
Die Zukunft der Kurz- und Mittelstrecke in Europa sei die Bahn, die zum Rückgrat der Mobilität gemacht werde, meint Gewesseler. Und sie lässt außerdem noch mit einer anderen Utopie aufhorchen. Auf langen Strecken werde man auch in Zukunft fliegen, dann allerdings ebenfalls klimaneutral mit „strombasierten erneuerbaren Kraftstoffen“. Woher der grüne Strom dafür kommt? Wohl aus der Steckdose…

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