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17. September 2011 / 13:24 Uhr

Ausgrenzung des Front National in Frankreich vor dem Ende

Le PenIn Frankreich scheint die Ausgrenzung des patriotischen Front National unter Präsidentschaftskandidatin Marine Le Pen zu Ende zu gehen. Zahlreiche namhafte Vertreter aus dem Zentrumslager haben sich dafür ausgesprochen, zuletzt auch der ehemalige Chef der französischen Staatspolizei, Yves Bertrand. Mehr Unterstützung bekommt Le Pen auch von einer weiteren rechten Gruppierung, dem Bloc Identitaire, dessen Präsidentschaftskandidat sich zurückgezogen hat. Eine Unterstützung Le Pens wird erwartet.

Le Pen

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Marine Le Pen gewinnt Unterstützung auch außerhalb der eigenen Partei.
Foto: staffpresi_esj / flickr (CC BY-SA 2.0)

Yves Bertrand findet klare Worte gegen die bisherige Ausgrenzungspolitik und fordert von der Rechten (gemeint ist die Sarkozy-Partei UMP), sie solle „mit der Dämonisierung von Marine Le Pen aufhören und zu klaren Vereinbarungen mit dem FN aufgrund der Rechtsvorschriften gelangen, um widersprüchliche Situationen zu vermeiden." Er fügte hinzu, dass "Marine Le Pen eine respektable Persönlichkeit ist und man ihr die volle Teilnahme an der politischen Debatte ermöglichen müsse. Sie ist das Opfer einer ungerechten und absurden Dämonisierung wegen ihres Namens. Sie wurde 1968 geboren. Was hat sie mit dem Zweiten Weltkrieg oder mit dem Krieg in Algerien zu tun? Sie hat Leute, die antisemitischen Äußerungen gemacht hatten, aus der Partei ausgeschlossen und damit klar ihren Standpunkt belegt."

Bloc Identitaire zieht eigenen Präsidentschaftskandidaten zurück

Auch die patriotische Bewegung Bloc Identitaire könnte künftig enger mit dem Front National kooperieren. Dessen Präsidentschaftskandidat Gouillon Arnaud erklärte zuletzt seinen Rückzug und führte dafür finanzielle Gründe an. Eine Unterstützung der FN-Kandidatin Le Pen wird dadurch wahrscheinlicher, wenngleich der Vorsitzende des BI, Fabrice Robert, entsprechende Absprachen in Abrede stellte. Der BI wolle sich weniger aus Wahlen als auf publikumswirksame Straßenaktionen konzentrieren. So färbte man zuletzt das Wasser eines Pariser Brunnens rot, um auf die in Afghanistan getöteten französischen Soldaten hinzuweisen. In Nizza wurden Straßenschilder in einem von muslimischer Immigration besonders betroffenen Viertel mit Schildern wie „Straße der Muslimbrüder“ oder „Straße der Steinigung“ überklebt – mit Erfolg, denn der Bau einer weiteren Moschee in Nizza konnte damit verhindert werden.

„Wir wollen unsere Bewegung vor allem an der Basis ausbauen“, erklärt Fabrice Robert den Rückzug des eigenen Präsidentschaftskandidaten, „Wir verhindern lieber die Errichtung einer Moschee als bei Wahlen 2% zu gewinnen! Unsere künftigen Aktionen werden noch mehr für Debatten sorgen und die Dinge in Bewegung setzen. Das ist unser eigentliches Ziel." Für den Fall eines Wahlbündnisses zwischen dem Bloc Identiaire und dem Front National stellte Fabrice Robert hingegen seine volle Unterstützung in Aussicht:: „Im Rahmen eines Wahlbündnisses wird sich der Bloc Identitaire zu 100% einbringen.“

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