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11. Jänner 2015 / 06:15 Uhr

Harald Vilimsky: Ihr seid nicht Charlie!

„Je suis Charlie – Ich bin Charlie“: Rührend wie nach dem Massaker beim Satiremagazin Charlie Hebdo zahlreiche Journalisten und Intellektuelle für sich in Anspruch nehmen, zu den Frontkämpfern der Meinungsfreiheit zu zählen. Einer Meinungsfreiheit, von der sie sonst nicht immer so viel halten.

Gastkommentar von Harald Vilimsky

Kleiner Reality Check? Ein Verriss von Conchita Wurst? Undenkbar! Eine ironische Breitseite gegen Asylanten? Völlig unmöglich! Eine positive Würdigung von Pegida? Ausgeschlossen! Der Mohr im Hemd auf der Speisekarte? Abgeschafft!

Satire und vor allem Meinungsfreiheit ist aus der Sicht der Mehrheit dieser „Eliten“ problemlos teilbar: Journalisten und Intellektuelle bestimmen, wann welche Meinung opportun ist. Und die ist dann bis auf Widerruf frei.

US-Studenten hätten Charlie Hebdo vor Gericht gebracht

David Brooks von der New York Times meint zu Charlie Hebdo: „If they had tried to publish their satirical newspaper on any American university campus over the last two decades it wouldn’t have lasted 30 seconds. Student and faculty groups would have accused them of hate speech. The administration would have cut financing and shut them down.“

Nein, ihr seid nicht Charlie. Ganz im Gegenteil. Ein beträchtlicher Teil von euch trägt Mitschuld daran, dass es genauso gekommen ist. Ihr habt Hand in Hand mit Politikern von Grünen und der Linken über Jahre und Jahrzehnte genau das erst möglich gemacht: Immer mehr Einwanderung, immer weniger Regeln. Dafür aber mit all eurer Kraft gegen jene, die ihr Unbehagen daran artikuliert haben. Jetzt kommt der Terror aus der Mitte der Gesellschaft. Aus jenen radikalisierten Banlieus der Hoffnungslosigkeit, die durch euer Wegsehen erst entstehen konnten.

Sorge des ORF-Journalisten: Wie jetzt Le Pen stoppen?

Und ihr tut es nach wie vor. Wenn Raimund Löw, mit Steuergeldern hoch bezahlter Korrespondent des ORF, nach 19 Toten twittert: „Auslandskorris Peking solidarisch mit Charlie. Große Frage: wie jetzt LePen zu stoppen?“ dann zeigt das mit zynischer Klarheit, wo eure Prioritäten liegen.

Alles Einzelfälle, habt ihr uns jedes Mal erzählt. Zu oft. Seit 25 Jahren – als 1989 die Fatwa gegen Salman Rushdie ausgesprochen wurde. Nein, keine Terroristen, sondern nur psychisch Gestörte, habt ihr immer wieder erklärt. So viele davon? Islamismus hat mit Islam nichts zu tun, schreibt ihr. Ja, denn Alkoholismus braucht ja schließlich auch keinen Alkohol, oder?

Wenn der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger unter dem lachhaften Vorwand, die Pressefreiheit zu verteidigen, mit einer Karikatur die friedlichen Demonstranten von Pegida und die mordenden Attentäter von Paris in einen Topf wirft, dann ist das „perfide“ und „infam“. Schreibt Stefan Niggemeier, einer der bekanntesten deutschen Medienjournalisten.

Journalisten bereiteten Boden für religiöse Intoleranz

Die meisten von euch Journalisten und Intellektuellen haben weggeschaut, wo ihr hättet hinsehen müssen. Ihr habt den anderen Hetze vorgeworfen und gleichzeitig den Boden bereitet für nicht nur religiöse Intoleranz. Gerade ihr Linken habt die Aufklärung verraten an eine Religion, deren Anhänger damit zu oft nichts zu tun haben wollen. Ihr sorgt euch darum, wie ihr Le Pen stoppen könnt, während Islamisten Menschen töten. Ihr eröffnet die Jagd gegen die Demonstranten von Pegida, während ihr von euren Schützlingen längst selbst gejagt werdet.

Ernst Hillebrand von der deutschen Friedrich-Ebert-Stiftung schreibt zurecht: „Warum die Sorge vor Attentaten und der Wunsch nach der Bewahrung einer freiheitlichen und säkularen Gesellschaft eine ,Schande für Deutschland´ sein soll, bleibt das Geheimnis des Justizministers und des deutschen Feuilletons.“

Nein, ihr seid nicht Charlie. Und genau das ist euer Problem.

Harald Vilimsky ist Delegationsleiter der FPÖ im Europäischen Parlament und Generalsekretär der FPÖ. Dieser Artikel ist auf der Webseite www.fpoe.eu erschienen.

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