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Erdogan feiert lieber den Sieg gegen die Entente-Mächte als das Gedenken an den Genzoid der Türken gegen die Armenier vor 100 Jahren.

13. April 2015 / 20:00 Uhr

Türken verhöhnen Völkermord an Armeniern im Ersten Weltkrieg

Am 24. April ist der Genozid-Gedenktag der Armenier. Der Völkermord fand größtenteils in den Jahren 1915 und 1916, während des Ersten Weltkrieges, statt. Täter war das Osmanische Reich unter der Führung der Jungtürken. Zum 100. Jahrestag, der dieses Jahr stattfindet, hat Armenien, in Person des Präsidenten Sersch Sargsjan, auch den türkischen Präsidenten, Recep Tayyip Erdogan, eingeladen, an dem nationalen Gedenken in der Landeshauptstadt Eriwan teilzunehmen. Der armenische Präsident beklagt jedoch, dass er bis jetzt keine Antwort von Erdogan bezüglich der Gedenkfeier erhalten hat.

Primitiver Ablenkungsversuch

Erdogan hingegen sendete eine Einladung zu einer Gedenkfeier, die am selben Tag in der Türkei stattfindet. Es soll der Schlacht von Galipolli gedacht werden, wo türkische Truppen die Entente-Mächte abwehrten. Für Sersch Sargsjan ist dies ein reines Ablenkungsmanöver, für ihn sei es nicht mehr „als ein primitiver Versuch, die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit vom 100. Jahrestag des Genozids an den Armeniern abzulenken”, so der armenische Präsident. Erdogan gilt allgemein nicht gerade als ein Freund der Armenier. So hat er im Präsidentschaftswahlkampf betont, dass man ihn, obwohl er Türke sei, schon als vieles beschimpft habe, wie einen Georgier, oder noch „hässlichere Dinge“, wie einen Armenier.

Uni-Seminar von Nationalisten gestört

Aber nicht nur in der Türkei spielt man den Völkermord am armenischen Volk herrunter und verhöhnt ihn – auch in Deutschland ist dies der Fall. Erst vor kurzem gab es bei einem Seminar an der Universität Essen-Duisburg eine Störaktion zweier türkischer Nationalisten, da die Veranstaltung auch das Thema 100 Jahre Genozid am armenischen Volke anschnitt.

SPÖ-naher Linzer "Kulturverein" hetzt gegen Armenier

Massiv gehetzt wird auch vom, von der SPÖ Linz als demokratisch eingestuften, türkischen Kulturverein Avrasya. Von diesem „Kulturverein“ wurde eine Veranstaltung zum armenisch-aserbaidschanischen Krieg abgehalten. In der Werbung für diese Veranstaltung wurde im Internet ein Bild mit zwei verschränkten Armen gepostet. Ein Arm in Farben der türkischen Flagge, der andere in Farben der aserbaidschanischen. Zusätzlich waren Bilder von verwundeten Kindern zu sehen. Darunter schrieb der Verein Avrasya: „Die Knechtschaft wird enden, dann seid ihr dran. Die sich als Armenier bezeichnen, von denen hört man nichts zur Zeit!" Nach diesen Vorfällen erscheinen die guten Kontakte des Linzer SPÖ Stadtchefs, Klaus Luger, und anderer Linzer Genossen in einem doch sehr skurrilen Licht, da dieser Verein doch sehr rechtsextreme, türkischnationale Züge aufweist.

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