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Salzburg feiert das Fest der Kulturen. Heimisches Brauchtum – wie der Schützenverein – ist bei der traditionellen Veranstaltung aber nicht gefragt.

17. April 2015 / 16:30 Uhr

Schießverbot für Schützen: Zu viele Kriegsflüchtlinge anwesend

Am kommenden Sonntag sollte in der Stadt Salzburg wieder das traditionelle Fest der Kulturen stattfinden. Jährlich werden hierzu Traditionsvereine, aber seltsamerweise auch Migrationsvereine geladen, um die Willkommenskultur noch besser auszudrücken. Insgesamt sollten sich 27 Vereine präsentieren – doch weil auch Flüchtlinge und Kriegsversehrte geladen sind, dürfen die Schützen heuer nicht schießen.

Keine Uniform und Schüsse

Obwohl derzeit nur die wenigstens Flüchtlinge wirklich aus Kriegsgebieten kommen, sollte durch das Schießverbot in Salzburg auf traumatisierte Zuwanderer Rücksicht genommen werden. Um sie durch das Knallen der Gewehre und das Tragen der Trachtenuniformen nicht an ihre Kriegsvergangenheit zu erinnern, müssen die Schützen ihre Kolben zuhause lassen.

Eigentlich sollte das Fest traditionell von dem Verein eingeläutet werden, indem Salven geschossen werden und in der Tracht aufmarschiert wird. Seit der Besprechung des Ablaufs mit den Organisatoren, fühlen sich die Schützen allerdings genarrt: „Denn da hat es dann geheißen, Schießen von den Schützen kommt sowieso nicht in Frage, weil so viele Asylanten mit einem Kriegstrauma dabei sind. Und damit war das für mich erledigt, denn als Schaustücke oder, dass wir uns hinstellen und bestaunen lassen, wie wir aussehen, das ist nicht die Kultur der Schützen“, so der Schützen-Bezirkskommandant Gottfried Grömer. Teilnehmen will er – wenn überhaupt – nur als Privatperson, die Teilnahme seines Vereins ist damit ein für alle Mal Geschichte.

Der Vorsitzende des Forums Salzburger Volkskultur, Simon Illmer, fühlt sich aber missverstanden und will das Fest nun doch einschießen. Allerdings nicht neben Kriegsflüchtlingen, sondern von einem entfernteren Ort aus. „Ich bin nicht glücklich über diese Situation. Ich würde mich sehr freuen, wenn die Schützen mit im Boot sind, denn wir brauchen das. Wir feiern ein schönes Fest, es ist ein Integrationsfest und sollte somit ein Fest für alle sein“.

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