Demokratisch, kritisch, polemisch und selbstverständlich parteilich

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21. April 2015 / 18:30 Uhr

Buchvorstellung: “Goldgrund Eurasien” – Kultur, Politik, Wirtschaft und Tradition

Die Anzahl deutscher Journalisten, die mutig genug sind, sich gegen die westlich-amerikanische Leitkultur zu stellen, ist überschaubar. Dimitrios Kisoudis, freier Publizist mit fundiertem Hintergrundwissen in Geschichte, Geopolitik, Wirtschaft und Theologie wagt nicht nur den Blick nach Russland, sondern verknüpft in seinem Buch "Goldgrund Eurasien – Der neue Kalte Krieg und das Dritte Rom" die wichtigsten Ereignisse des zwanzigsten Jahrhunderts mit aktuellsten Geschehnissen und kulturell-philosophischen Entwicklungen. 

Kein Freund des Kulturmarxismus

Eines steht fest: Der Autor ist kein Freund des Kulturmarxismus und seiner Auswüchse. Doch statt Polemik findet man beispielsweise den Widerstand gegen die Homo-Ehe in einem Rahmen historisch-kultureller Notwendigkeit. Trotzdem sind seine Themen klar umrissen, der Schreibstil erfrischend und auch weite Zusammenhänge unterhaltsam dargelegt. (Für Freunde der Debatte und Kritiker ist das Buch durchgehend mit Quellen versehen und hat ein umfassendes Namensregister.)

Nach einer kurzen Zusammenfassung des kalten Krieges, wie man sie auf westlichen Schulen wohl noch nicht gehört hat, spannt Kisoudis den Bogen über die Russisch-Orthodoxe Kirche, die Werte und Sicherheiten von Tradition und Moderne, die Errichtung und Natur der EU, den Werdegang des Wladimir Putin, bis hin zu den US-amerikanischen Auslösern der Eurokrise und den Krisen und Sanktionen um das heutige Russland und die Ukraine – sogar das brandaktuelle Freihandelsabkommen TTIP wird in Beziehung gesetzt. Kritiker unseres Währungssystems kommen ebenso auf ihre Kosten wie Freunde der europäischen Tradition, die ja heute so gefährdet wirkt. 

Manifeste Rohstoffe und kirchliche Ikonen

Der Titel "Goldgrund" bezieht sich hierbei einerseits auf die Verankerung der russischen Wirtschaft und Politik auf manifesten Rohstoffen, andererseits aber auch auf den goldenen Hintergrund der kirchlichen Ikonen (der im Westen nicht mehr "zeitgemäß" ist) sowie die Ausrichtung der Russen auf höhere, heilige Werte. All das fehlt dem angeblich so liberalen System des transatlantischen Westens.

Kurz: Das kompakte, schwarze Buch ist trotz seiner vielfältigen Tiefgründigkeit fesselnd und unterhaltsam. In der Debatte um die Zukunft Europas wird man auch in weiterer Zukunft um die Schriften Kisoudis nicht herumkommen – der "Goldgrund" ist eine Pflichtlektüre für jeden politisch, wirtschaftlich oder kulturell interessierten Bürger! 

Kisoudis, Dimitrios
Preis: 14,00 EUR
 

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